Vier innovative Projekte zur Energiewende Ruhr am Start

Die ausgewählten Projekte im Rahmenprogramm "Energiewende Ruhr" können nun mit wissenschaftlicher Unterstützung und finanzieller Förderung in die Umsetzung gehen

  • Pressemitteilungen 09.07.2014

Die Stiftung Mercator, das Wuppertal Institut und das Kulturwissenschaftliche Institut Essen riefen im Oktober 2013 gemeinsam dazu auf, innovative Projektideen zur Energiewende im Ruhrgebiet einzureichen. Eine Expertenjury wählte unter zahlreichen Bewerbungen vier Vorschläge aus. Die Jury ist davon überzeugt, dass die ausgewählten Projekte das Potenzial haben, einen innovativen und multiplikationsfähigen Beitrag zur Energiewende im Ruhrgebiet zu leisten. Bei der Projektauswahl wurde vor allem darauf Wert gelegt, dass neben technologischen Maßnahmen auch strukturelle und soziale Aspekte der Energiewende berücksichtigt werden.

Die wissenschaftliche Begleitung der folgenden vier Projekte erfolgt im engen Austausch mit den entsprechenden Kommunen:

 

(1) Herne:

Klimafreundlicher Wirtschaftsverkehr in Kommunen

als Beitrag zur Energiewende

 

Mit diesem Projekt soll auf kommunaler Ebene (am Beispiel der Stadt Herne) der Einsatz von Elektrofahrrädern im Wirtschaftsverkehr erprobt werden. Dabei will man genauer untersuchen, welche Beiträge zur Energiewende und zum Klimaschutz geleistet werden, wenn konventionelle Transporter auf der "letzten Meile" durch Lastenräder ersetzt werden. Um die Potenziale auch tatsächlich auszuschöpfen, sollen neue Geschäftsmodelle rund um den Einsatz von Fahrrädern erarbeitet werden. Ob diese in der Praxis auch wirklich funktionieren, wird dann ein Feldversuch zeigen, an dem die Herner Wirtschaft beteiligt wird.

Projektteam: Zeppelin Universität (Friedrichshafen), Karstadt Warenhaus GmbH (Essen), Zweirad Einkaufsgenossenschaft eG, Stadt Herne

 

(2) Gelsenkirchen/Herten:

Gartenstadt der Zukunft

 

Das Projektkonsortium begleitet den Prozess der Quartiersentwicklung einer für das Ruhrgebiet typischen Siedlungsstruktur: der traditionellen Gartenstadt. So soll ein Zukunftsbild dieses Siedlungstyps entwickelt werden, das die energetische Optimierung des Wohngebäudebestandes mit baukulturellen und freiraumplanerischen Ansprüchen zusammenführt. Am Beispiel des Untersuchungsgebietes Hassel/Westerholt/Bertlich sollen unter Einbeziehung von lokalen Akteuren aus Gelsenkirchen und Herten übertragbare Erkenntnisse gewonnen werden, damit aus einem Pilotprojekt ein übertragbares Bild der "Gartenstadt der Zukunft" werden kann.

Projektteam: Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V., Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH, Technische Universität Dortmund (Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung), Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen (Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur)

 

(3) Metropole Ruhr:

Energetische Quartierstypen. Umsetzungsstrategien für mehr Energieeffizienz.

 

Ungenutzte Potenziale zur Energieeffizienzsteigerung lassen sich besser nutzen, wenn statt einzelner Gebäude ganze Quartiere betrachtet werden. Ziel dieses Projekts ist es, die besonderen Ansatzpunkte von Quartieren für energetische Modernisierungen für Kommunen nutzbar zu machen und somit die Umsetzung der Energiewende in den Ruhrgebietsstädten zu befördern. Das bereits entwickelte Konzept soll in Modellquartieren erprobt und für die Umsetzung in unterschiedlichen Kommunen "fit gemacht" werden. Entstehen soll ein effektives, regional übertragbares Analyseinstrument für Wohnquartiere, das Akteuren in der Region erfolgversprechende Investitionen in energetische Modernisierungen und technische Infrastrukturen ermöglicht.

Projektteam: Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr), Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung GmbH (InWIS)

 

(4) Dortmund:

Aktivierung von Migrant(inn)en

zur energetischen Gebäudemodernisierung (AMeG)

 

Das Projekt AMeG unterstützt die Migrantinnen und Migranten bei der energetischen Sanierung ihrer Immobilien und möchte energiesparendes Verhalten im Haushalt fördern. Das Projekt geht der Frage nach, wie Haushalten mit Migrationshintergrund das notwendige Fachwissen über Sanierungsmaßnahmen und Energieeinsparung nachhaltig vermittelt werden kann. Wie lässt sich Informationsmaterial sprachlich und kultursensibel aufbereiten? Wie ist das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen von beratungsintensiven Interventionen? Das Projekt zielt unter anderem darauf, die Inanspruchnahme von Energieberatungen zu erhöhen, energieeffizientes Verhalten zu fördern und kommunale Akteure stärker miteinander zur vernetzen.

Projektteam: Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften (Leitung), Dienstleistungszentrum "Energieeffizienz und Klimaschutz" (dlze), Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI)

 

Über das Programm

 

Das Rahmenprogramm ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Mercator, des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. Unter der Federführung des Wuppertal Instituts werden zusammen mit weiteren Forschungspartnern systematisch die Möglichkeiten und Hemmnisse für die Ruhrgebiets-Kommunen bei der Umsetzung der Energiewende untersucht. Die nun ausgewählten, konkreten Einzelprojekte sind dabei ein zentraler Bestandteil. Diese Praxislösungen sollen auch auf Kommunen außerhalb des Untersuchungsgebiets übertragbar sein sowie Anstöße für die Landes- und Bundesebene geben.

 

 

Gemeinsame Pressemitteilung der Stiftung Mercator, des Wuppertal Instituts und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen

 

Für das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

ViSdP: Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident

Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Dorle Riechert

Tel. +49 202 2492-180, Fax +49 202 2492-108

E-Mail: dorle.riechert@wupperinst.org


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