Eine nachhaltige Energiestrategie für den Iran

Neues online frei verfügbares Buch liefert Analysen und Impulse für die zukünftige Energiestrategie des Irans

  • Pressemitteilungen 15.06.2016

Seit über zwölf Jahren untersucht ein Team von Wissenschaftler(inne)n aus dem Iran und Deutschland Struktur und Perspektiven des iranischen Energiesystems unter dem Blickwinkel einer nachhaltigen Entwicklung dieses Systems. Dabei wurde festgestellt: Iran ist reich an natürlichen Ressourcen, einschließlich großer Vorkommen fossiler und erneuerbarer Energiequellen. Das Land hat zudem eine junge, wachsende Bevölkerung und zeichnet sich durch eine hohe Dynamik aus. Sofern diese Faktoren gezielt eingesetzt werden, bilden sie den Schlüssel für eine vielversprechende Zukunft des Landes und bieten Gestaltungsperspektiven des Energiesystems. Unter anderem aufgrund niedriger Energiepreise und subventioniertem Energiekonsum hat der Iran aktuell einen hohen Pro-Kopf-Energieverbrauch und einen sehr geringen ökonomischen Nutzen pro verbrauchter Energieeinheit. Diese Ineffizienz ist für das Land eine große Hürde bei seiner wirtschaftlichen Entwicklung und wirkt sich zudem äußerst negativ auf den öffentlichen Haushalt sowie die Umwelt und die Innovationsdynamik aus. Daher hätte die Umsetzung einer nachhaltigen Energiestrategie für den Iran selbst und die internationale Staatengemeinschaft vielfältige Vorteile.

Das neue Buch "Sustainable Energy Strategy for Iran" ist das Ergebnis einer langjährigen internationalen Forschungszusammenarbeit zwischen Wissenschaftler(inne)n von verschiedenen iranischen Universitäten sowie der Iranian Energy Association und deutschen Wissenschaftler(inne)n vom Wuppertal Institut, Büro Ö-quadrat und der Universität Osnabrück. Diese Forschungsinitiative begann 2003 mit dem Ziel, vorhandenes Wissen über Nachhaltigkeitsstrategien im Energiebereich sowohl aus Deutschland als auch weltweit zusammenzustellen und die aktuellsten Forschungsergebnisse zu Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz den wissenschaftlichen und politischen Institutionen im Iran zur Verfügung zu stellen.

Die Autor(inne)n des Buches hoffen, damit einen Beitrag zu der zunehmend breiten Debatte sowohl innerhalb des Irans als auch zwischen dem Iran und anderen Ländern, darunter auch Deutschland, über die besseren Energiealternativen und den damit verbundenen notwendigen Investments, Innovationen und Modernisierungen zu liefern. Der Forschungsarbeit, die in dem Buch vorgestellt wird, vermittelt Vorstellungen von den sich damit eröffnenden Möglichkeiten. Sie konkretisiert die Vision eines nachhaltigeren, effizienten und prosperierenden iranischen Energiesystems der Zukunft.

Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer, Koautor des Buches und Forschungsgruppenleiter am Wuppertal Institut, betont: "Die bestehenden Trends in eine neue, vielversprechende Entwicklungsrichtung zu steuern, erfordert eine klare Analyse der gegenwärtigen Situation und den dahinter liegenden Gründen. Deshalb umfasst das Buch sowohl eine gründliche Untersuchung der Potenziale für den Wandel als auch der Herausforderungen und Chancen, die mit einer Energiepolitik verbunden sind, die auf den Aufbau eines effizienteren und nachhaltigen Energiesystems abzielt."

 

 

Pressemitteilung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie

ViSdP: Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident

Kontakt: Dorle Riechert, Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +49 202 2492-180, Fax: +49 202 2492-108

E-Mail: dorle.riechert@wupperinst.org


Pressebilder

Development of Iranian GDP and its components

Entwicklung des iranischen BIPs
Anmerkungen: BIP in Billionen Rial (2005). (Quelle: Iranische Zentralbank, Wirtschaftsdaten, 2014). Quelle: Sustainable Energy Strategy for Iran, Wuppertal Spezial 51, Abbildung 2.1

Potential future final energy demand in Iran according to different scenarios

Möglicher zukünftiger Endenergieverbrauch in Iran nach unterschiedlichen Szenarien
Anmerkungen: Zusammenfassung der Szenarioergebnisse (2010-2030), BAU = Business-as-usual. Quelle: Sustainable Energy Strategy for Iran, Wuppertal Spezial 51, Abbildung 4.17

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