Klimaschutz made in Germany

Wuppertaler Wissenschaftler vergleichen Zukunftsszenarien für die Bundesrepublik

  • News 11.07.2018

Die sogenannte Klimapfade-Studie und ihre Szenarien sind auf breites öffentliches Interesse gestoßen, nicht zuletzt, weil der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) damit erstmals eine eigene detaillierte Untersuchung der Machbarkeit der deutschen Klimaschutzziele vorlegt. Anfang 2018 stellte der Verband dazu die Ergebnisse der Studie vor und stieg so offensiv in die Diskussionen um die langfristige Transformation des deutschen Energiesystems ein. Nun haben Wissenschaftler des Wuppertal Instituts die Szenarien genauer untersucht und anderen vorliegenden Szenarien gegenübergestellt.

In dem Artikel "Vergleich der BDI-Klimapfadestudie mit anderen Energieszenarien für Deutschland" von Dr. Sascha Samadi, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Zukünftige Energie- und Mobilitätsstrukturen, Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Instituts und Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer, Leiter der oben genannten Abteilung, werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in bestehenden Vorstellungen zur zukünftigen Transformation des deutschen Energiesystems aufgezeigt. Verglichen wurden sechs verschiedene Klimaschutzszenarien: Zwei Szenarien vom BDI, zwei im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) erstellte Szenarien, ein Szenario des Umweltbundesamts (UBA) und ein beauftragtes vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Über den Vergleich leiten die Autoren unter anderem Erkenntnisse für die Bewertung und Diskussion aktueller energiepolitischer Ziele ab.

Insgesamt zeigt die Gegenüberstellung, dass eine Erreichbarkeit der Klimaschutzziele und damit ein adäquater Beitrag Deutschlands zum Pariser Klimaschutzabkommen aus heutiger Sicht grundsätzlichen möglich ist. "Eine Minderung der THG-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 ist allerdings kein Selbstläufer", sagt Dr. Sascha Samadi: "Hierfür sind in vielen Bereichen weitaus größere Anstrengungen als in der Vergangenheit von Nöten." Die Autoren betonen, dass für eine solche Entwicklung schon bis zum Jahr 2030 die entscheidenden Weichen gestellt werden müssen. Dies gilt vor allem für eine deutliche Reduktion der deutschen Kohleverstromung.

Der Artikel ist in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift "Energiewirtschaftliche Tagesfragen" erschienen und steht auf dem Publikationsserver des Wuppertal Instituts zum Download bereit.


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