Earth Overshoot Day 2018

Am 1. August 2018 hat die Menschheit so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie die Erde in einem Jahr regenerieren kann

  • News 01.08.2018

Der sogenannte Earth Overshoot Day – auch Ecological Debt Day oder "Welterschöpfungstag" genannt – datiert den Tag eines jeweiligen Jahres, an dem die Weltbevölkerung mit Blick auf ihren Naturverbrauch ökologisch über ihre Verhältnisse lebt. Diesmal fällt er auf den 1. August 2018, ein Tag eher als vergangenes Jahr. Die Menschheit lebt weltweit momentan so, als hätte sie rund 1,7 Erden zur Verfügung. "Deutschland braucht sogar mehr als zwei Erden für den Energie- und Ressourcenverbrauch", betont Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts. Der deutsche Erdüberlastungstag fiel in diesem Jahr auf den 2. Mai 2018.

Seit 1971 übersteigt der jährliche Verbrauch die global zur Verfügung stehenden Ressourcen. Seitdem ereignet sich der Earth Overshoot Day jedes Jahr früher. Der weltweite CO2-Ausstoß ist weitaus größer als die Aufnahmekapazität von Wäldern und Ozeanen. In den Meeren und Wäldern werden mehr Fische gefangen und Bäume gerodet, als dass ein natürliches Erholen oder Nachwachsen der Bestände in der Lage wäre dies aufzufangen. Durch ebensolche Konsum- und Verhaltensmuster verbrauchen die Menschen natürliche Ressourcen gegenwärtig schneller, als sie von der Erde und ihren Ökosystemen regeneriert werden können.

Das internationale Forschungsinstitut Global Footprint Network errechnet diesen Tag jährlich anhand ihrer Ressourcenbuchhaltung, dem sogenannten ökologischen Fußabdruck. Diese Entwicklung ließe sich umkehren, wenn es der Bevölkerung der Erde gelänge, den Earth Overshoot Tag jährlich um 4,5 Tage nach hinten zu verschieben. Infolgedessen würde die Menschheit im Jahre 2050 wieder in den ökologischen Kapazitäten der Erde leben.
"Wir danken unserem Kooperationspartner Dr. Mathis Wackernagel und dem Global Footprint Network für die Sensibilisierung der Problematik mit dem Earth Overshoot Day", sagt Prof. Uwe Schneidewind.

Neben großangelegten, systemischen Lösungen will das Global Footprint Network auch zeigen, wie die Menschen einen Teil zur Lösung beitragen können. Dafür lanciert das Global Footprint Network am diesjährigen Earth Overshoot Day die deutsche Version ihres "Ecological Footprint Calculator". Mit diesem können Interessierte ihren persönlichen Earth Overshoot Day berechnen.
Auch das Wuppertal Institut bietet einen Ressourcenrechner an. Der "Ökologische Rucksack" berechnet den persönlichen Lebensstil und zeigt, wie sich der eigene ökologische Rucksack ressourcenleichter gestalten lässt.

Dass die gegenwärtige Entwicklung nicht unumkehrbar ist, beweisen beispielsweise der Rückgang des ökologischen Fußabdruckes pro Kopf in den USA, der geplante Aufbau einer ökologischen Zivilisation in China und Länder wie Costa Rica oder Nicaragua, die fossilen Energien den Rücken kehren.

Mit dem Buch "Die Große Transformation" legt das Wuppertal Institut einen Kompass vor, wie die Große Transformation hin zu einer Welt gelingen kann, in der eine lebenswerte Zukunftsgestaltung auch innerhalb der planetarischen Grenzen möglich ist. Erhältlich ist das Buch ab dem 22. August 2018 und kann schon jetzt vorbestellt werden.

Weitere Informationen zum Thema sind in den nachfolgenden Links zu finden.


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