Transformative Wege einschlagen

Policy Brief entwirft eine sektorale Perspektive

  • News 29.10.2018

Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, dass die Staaten alle fünf Jahre ihre Minderungsverpflichtungen erneuern und verschärfen. Das ist auch dringend nötig, denn bisher sind die Staaten weit davon entfernt ihre selbstgesteckten Ziele, die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, zu erreichen. Eine erste Erhöhung der Ambition sollte bestenfalls schon vor 2020 erfolgen, wenn die ersten sogenannten Nationally Determined Contributions (NDCs) umgesetzt werden müssen.
Dafür wurde ein Prozess ins Leben gerufen: der sogenannte Talanoa-Dialog. Eingeführt hat die Regierung von Fidschi diesen Prozess, die die Leitung der letztjährigen UN-Klimakonferenz übernommen hat. So folgt der Dialog einem pazifischen Brauch zur Lösung von Konflikten und zum gesellschaftlichen Austausch. Dabei leiten stets drei Fragen die Diskussion: Wo sind wir? Wo wollen wir hin? Und wie kommen wir dahin?

Diesen Fragen widmen sich auch die Autorinnen und Autoren des Policy Briefs "A sectoral perspective to embark on transformative pathways", das nun als Beitrag zum Talanoa-Dialog eingereicht wurde. Das Papier fasst die wesentlichen Forschungsergebnisse des Projekts COP21:RIPPLES, an dem auch das Wuppertal Institut maßgeblich beteiligt ist, zusammen. "Eine Verzögerung des Klimaschutzes bedeutet eine dreifache Belastung: Es muss später mehr getan werden, wir werden schlechter vorbereitet sein und die Kosten steigen erheblich", schreibt das Autorenteam. Zudem stellt sich die grundlegende Frage, wie sich die Minderungsziele des Pariser Abkommens erreichen lassen. "Die Erhöhung der Ambitionen bereits für die erste NDC-Phase ab 2020 ermöglicht eine weniger radikale realistischere Transformation. Andernfalls drohen extreme Dekarbonisierungsraten und Klimaschutzbeiträge von einzelnen Sektoren, die kaum zu schaffen scheinen und zumindest erhebliche Akzeptanzprobleme erwarten lassen", schreiben die Autorinnen und Autoren weiter. Außerdem böten kurzfristig höhere Ziele die Möglichkeit, die Gesamtkosten des Übergangs durch "learning by doing" zu senken und kostspielige Fehlinvestitionen zu vermeiden.

Die Autorinnen und Autoren argumentieren, dass ein konsequenter Fokus auf spezifische Sektoren helfen kann, die Klimaschutzambition zu steigern. Begleitet und unterstützt werden könnte dies, indem auch internationale Governance-Institutionen und -Mechanismen konsequent auf sektorale Transformationsherausforderungen ausgerichtet werden.

Das Policy Brief "A sectoral perspective to embark on transformative pathways" mit den einzelnen Szenarien und Untersuchungen kann im nachfolgenden Link heruntergeladen werden.


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