Lokale und bürgernahe Energiewende

Wuppertaler Studienarbeit: Bürgerenergiegenossenschaften als Treiber für den Ausbau erneuerbarer Energien

  • News 16.01.2019

Durch Bürgerenergiegenossenschaften wurde der Ausbau erneuerbarer Energien stark vorangetrieben. Allein im Jahr 2011 gab es 194 Neugründungen. Allerdings ist seit 2012 durch die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) das Geschäftsmodell "Einspeisung des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz" unattraktiv geworden. In der Folge sank die Anzahl der Neugründungen von Bürgerenergiegenossenschaften stetig. Mit dem Wegfall der für 20 Jahre garantierten Einspeisevergütung, die den wirtschaftlichen Betrieb von erneuerbaren Energieanlagen ermöglichte, wurde den Bürgerenergiegenossenschaften vielfach die Geschäftsgrundlage entzogen. Das erforderliche Know-how, um unter den neuen Rahmenbedingungen das Kapital der Bürgerinnen und Bürger sicher in den Ausbau erneuerbarer Energie zu investieren, übersteigt oftmals die Möglichkeiten der zumeist ehrenamtlich tätigen Genossenschaften. Doch manche Genossenschaften schafften es, ihr Geschäftsmodell neu auszurichten.

Simon Henkel von der Fakultät Raumplanung an der Technischen Universität Dortmund beschäftigte sich in seiner Masterarbeit "Die Energiewende auf dezentraler und bürgerschaftlicher Ebene – Herausforderungen und Möglichkeiten von Energiegenossenschaften in NRW" mit der Frage, welche neuen Geschäfts- und Kooperationsmodelle für Energiegenossenschaften in Frage kommen und welche neuen Möglichkeiten dabei Kooperationen mit Stadtwerken bieten. Henkel analysierte dafür die Rolle von Genossenschaften der dezentralen Energieversorgung unter dem Einfluss aktueller Entwicklungen der Energiewende. Sein Ergebnis: Die untersuchten Energiegenossenschaften befinden sich dank des geänderten Ordnungsrahmens in einer wandelnden Position. Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle bei Erzeuger-Verbraucher-Angeboten und Energiedienstleistungen rücken in den Vordergrund der Überlegungen. Für den weiteren Erfolg dieser Entwicklung seien allerdings kontextspezifische Möglichkeiten und Lösungen umso wichtiger, die sich in die begrenzenden Möglichkeiten einer ehrenamtlichen Tätigkeit einrahmen lassen. Hierbei erwiesen sich Stadtwerke als bereichernde Kooperationspartner, die vielfältige Möglichkeiten für Energiegenossenschaften eröffnen können. Die innerhalb seiner Arbeit analysierten Kooperationsmodelle zeugen von einem großen Spektrum an beidseitig gewinnbringenden Modellen.

Die Arbeit von Simon Henkel ist in der Reihe "Wuppertaler Studienarbeiten zur nachhaltigen Entwicklung" erschienen, in der herausragende wissenschaftliche Diplom- und Masterarbeiten publiziert werden und im Rahmen der Nachhaltigkeitsforschung am Wuppertal Institut entstanden sind. Dr.-Ing. Mathias Kaiser von der Technischen Universität Dortmund sowie Dr.-Ing. Kurt Berlo und Oliver Wagner aus der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut betreuten die Abschlussarbeit.

Die Wuppertaler Studienarbeit Nr. 16 "Die Energiewende auf dezentraler und bürgerschaftlicher Ebene" ist im nachfolgenden Link zu finden.


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