Energieversorgung bei wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien stabilisieren

GJETC präsentiert erste Studienergebnisse zur Digitalisierung der Energiewende

  • News 09.10.2019
Gruppenfoto zur 7. GJETC-Sitzung in Tokio. Quelle: Institute of Energy Economics Japan (IEEJ)

Japan ordnet seinen Strommarkt neu und konkurrierende Energieversorger, Netzentkopplung und kompetitive Netzausgleichsmärkte sind die Folge. Die Digitalisierung kann es Netzbetreibenden, Produzierenden, Händlerinnen und Händlern, Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Speicheranbietern ermöglichen zusammenzuarbeiten und den erneuerbaren Strom zu nutzen, anstatt ihn zu verschwenden. Diese Hypothese ist der Hintergrund für eine Studie des Deutsch-Japanischen Kooperationsrates zur Energiewende (GJETC). Das Wuppertal Institut und das Institute of Energy Economics, Japan (IEEJ) als wissenschaftliche Sekretariate des GJETC analysierten Konzepte von virtuellen Kraftwerken und die zugrunde liegenden Geschäftsmodelle sowie den Einsatz von Blockchain-Technologie. Im Mittelpunkt standen Fallstudien wie das deutsche Unternehmen Next Kraftwerke und der US-amerikanische Energieversorger Pacific Gas & Electric. Erste Ergebnisse wurden auf der 7. Sitzung des GJETC diskutiert, die vom 23. bis 24. September 2019 in Tokio stattfand.

Die Studie zeigt, dass Geschäftsmodelle von Virtuellen Kraftwerken (VPP) in hohem Maße von den regulatorischen Rahmenbedingungen, den erneuerbaren Energieressourcen, dem Stromversorgungssystem sowie dem Strommarktsystem abhängig sein können. Erfahrungen aus Deutschland zeigen, dass beispielsweise der schrittweise Auslauf des FIT (Feed-in-Tarif), wie er auch für Japan gilt, ein günstiges Geschäftsumfeld für VPP schaffen kann. IT-Systeme und Marktstruktur hingegen scheinen die VPP-Modelle derzeit nicht wesentlich zu beeinflussen. Da Deutschland jedoch das bisher einzige Land mit voll kommerzialisierter VPP ist, könnte sich dies in Zukunft sehr wohl ändern, da die sich entwickelnden Märkte in anderen Ländern zu unterschiedlichen Trends und Ergebnissen führen könnten.
An der traditionellen GJETC-Outreach-Veranstaltung am 24. September nahmen Prof. Dr. Klaus-Dieter Borchardt, stellvertretender Direktor der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission, Dr. Boris Rigault, Leiter des Bereichs Industrie-Dampfturbinen der Siemens AG und Steffen Riediger, Direktor European Power Derivatives an der European Energy Exchange (EEX) teil. Sie erläuterten ihre Bemühungen und Erfolge bei der Erreichung stabilisierter elektrischer Systeme unter wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien.

"Die Erfahrungen in Europa zeigen, dass die Integration eines hohen Anteils der Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern in die Strommärkte Flexibilität auf der Erzeugungs- und Nachfrageseite sowie die Schaffung starker Preissignale bedeutet", sagte Prof. Dr. Klaus-Dieter Borchardt während des Treffens. Die Outreach-Veranstaltung soll sowohl strategische als auch vertiefte Einblicke in ausgewählte Themen im Zusammenhang mit den Strommärkten und dem wachsenden Anteil der Energieerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen in beiden Ländern geben.

Die nächste geplante Ratssitzung findet am 18. und 19. März 2020 in Berlin statt. Ein Video über das Konzept und die Arbeit des GJETC sowie Studienergebnisse, Inputpapiere und ein Abschlussbericht der ersten Phase (in Englisch, Zusammenfassungen in Japanisch und Deutsch) können von der GJETC-Website heruntergeladen werden.


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