Freiheit und Klimaschutz: ein Widerspruch?

FactorY-Magazin zum Thema "Freiheit" erschienen

  • News 14.04.2020
FactorY "Freiheit"
Foto: Blue Marble by Apollo 17

Freiheit ist für den Menschen das vielleicht höchste Gut. Aber wie steht es nun um die Freiheit in Zeiten des Klimaschutzes? Die neue Ausgabe des FactorY-Magazins widmet sich dem Thema "Freiheit" und diskutiert, warum Klimaschutz und Begrenzung des Klimawandels überhaupt erst Freiheit und Menschenrechte garantieren.

Macht eine ökoliberale Politik die Menschen mehr oder weniger frei? Dieser Frage geht Dr. Michael Kopatz, Projektleiter im Forschungsbereich Energiepolitik in der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut, in seinem Beitrag "Perspektiven einer ökoliberalen Politik" nach. In seinen zwei Büchern "Ökoroutine. Damit wir tun, was wir für richtig halten" und "Schluss mit der Ökomoral! Wie wir die Welt retten, ohne ständig daran zu denken" hat sich der Sozialwissenschaftler bereits mit Fragen zu klimapolitischen Regulierungen und umweltfreundlichen Lebensweisen auseinandergesetzt.
Der Artikel arbeitet heraus, ob Regulierungen zugunsten des Klimas die Menschen unfrei oder frei macht, da die Menschen durch diese ökologischer und gerechter handeln. Fakt ist: Einschränkungen der Freiheit sind in einer Demokratie immer vorhanden und viele solcher Einschränkungen gibt es in Deutschland, beispielsweise die Schulpflicht, die gesetzlichen Versicherungen oder das Rauchverbot in geschlossenen Räumen. Insbesondere Freiheiten, die zulasten anderer Menschen ausgelebt werden, brauchen gesellschaftliche Vereinbarungen und Verbote.  

Längst stoßen die Menschen mit ihrem exzessiven Verbrauch und Nutzen an planetare Grenzen. Der Artikel "Von der Freiheit auf einem begrenzten Planeten" von Prof. Dr. Uta von Winterfeld, Projektleiterin im Forschungsbereich Strukturwandel und Innovation in der Abteilung Zukünftige Energie- und Industriesysteme am Wuppertal Institut, befasst sich mit ganzheitlichen Konzepten zu Freiheit und Gerechtigkeit bei begrenzten Ressourcen. Zwar haben globale Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele den Verbrauch reguliert und ein Emissionsbudget festgesetzt, aber eine umfassende Lösung gibt es noch nicht. Die Wissenschaftlerin plädiert insbesondere in Diskussionen um den Klimaschutz dafür, den Begriff der Freiheit kritisch zu hinterfragen und sich bewusst zu werden, wer von dieser Freiheit profitiert. Die Herausforderung in der Klimakrise liege darin, Emanzipations- und Autonomievorstellungen auszubilden, die Naturverbundenheit und Mitgefühl zulassen. Die jetzige wirtschaftliche Freiheit umfasse weder derzeit noch zukünftig alle Menschen gleichermaßen, denn kapitalistisches Wirtschaften funktionierten immer auf Kosten anderer. Dagegenwirken könnte ein transformatives Gerechtigkeitskonzept, das von Grund auf einem anderen System folgt.

Herausgeber der FactorY sind die Effizienz-Agentur NRW und das Wuppertal Institut. Diese und weitere Beiträge der aktuellen Ausgabe stehen im nachfolgenden Link kostenfrei zum Download bereit.


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