Ausgleichsmechanismen als Instrument zur Ambitionssteigerung

Blogbeiträge und Online-Seminar zu den Erfahrungen und der zukünftigen Rolle von Offsetting im Klimaschutz

  • News 23.10.2020

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbarten die Vertragsstaaten ambitionierte globale Klimaschutzziele, die mithilfe national festgelegter Beiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) der Staaten erreicht werden sollen. Bei der Umsetzung dieser nationalen Beiträge können die Vertragsstaaten gemäß Artikel 6 des Abkommens zusammenarbeiten. Dabei ist es möglich, dass Minderungsmaßnahmen in einem Land umgesetzt werden und die daraus resultierenden Minderungsmengen in ein anderes Land transferiert und dort gegen das nationale Klimaschutzziel angerechnet werden. Ähnliche sogenannte Ausgleichsmechanismen – auch Offsetting genannt – wurden bereits in der Vergangenheit genutzt, um Klimaschutzverpflichtungen durch Maßnahmen im Ausland zu erreichen, beispielsweise unter dem Europäischen Emissionshandelssystem (European Emissions Trading System, EU-ETS).

Die zukünftige Rolle von Offsets als Instrument der internationalen und nationalen Klimaschutzpolitik war Thema des Online-Seminars "How to raise ambition through carbon offsetting? Lessons learned and post-2020 prospects", welches das Wuppertal Institut gemeinsam mit South Pole am 30. September 2020 durchführte. Die Teilnehmenden diskutierten während des Online-Seminars über die Forschungsergebnisse des UBA-Forschungsvorhabens "Analyse der Vor- und Nachteile von Offset-Ansätzen in ausgewählten Sektoren", welches das Wuppertal Institut leitet. Das Forschungsprojekt beleuchtet die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen und analysiert darauf aufbauend den potenziellen Mehrwert von Offsets im Rahmen zukünftiger Klimaschutzpolitik. Dabei stand die ambitionssteigernde Wirkung von Offsets im Mittelpunkt der Diskussion, also die Frage, inwiefern Ausgleichsmechanismen zu einer Anhebung von Klimaschutzzielen beitragen kann.

Zentrale Ergebnisse in Blogbeiträgen

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung veröffentlichte das Projektteam zentrale Ergebnisse des UBA-Forschungsprojekts in Form von Blogbeiträgen. In den auf der I4C-Website veröffentlichten Beiträgen zeigen Nicolas Kreibich, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut, und Maria Carvalho von South Pole auf, dass Offsets die Einführung von Instrumenten zur Bepreisung von CO2 unterstützen können. Hinweise auf eine ambitionssteigernde Wirkung von Offsets liegen hingegen nicht vor. Die in den Blogbeiträgen präsentierten Ergebnisse der Analyse von Offsets im EU-ETS sowie in weiteren Systemen in Alberta, Australien, Kolumbien und Japan machen zudem deutlich, dass dieses Instrument nur bei einem vorhandenen, hohen Ambitionsniveau eingeführt werden sollte. Die Sicherstellung eines ambitionierten Klimaschutzziels sollte daher Vorrang haben.

Hinsichtlich der zukünftigen Nutzung von Offsets unter dem Pariser Klimaabkommen machen die Forschungsergebnisse deutlich, dass deren Ausgestaltung für die ambitionssteigernde Wirkung ausschlaggebend ist. So sollte deren Nutzung auf den Ausgleich nicht vermeidbarer Emissionen beschränkt werden, um den Maßnahmen zur Vermeidung von Emissionen nicht entgegenzuwirken und tatsächlich Klimaschutzeffekten zu erreichen, die andernfalls nicht zu erzielt worden wären. Zugleich sollten die Klimaschutzmaßnahmen, in denen die Minderungen erzielt werden, in die nationale Klimaschutzstrategie der Gastgeberländer eingebettet werden um so eine langfristige ambitionssteigernde Wirkung zu entfalten.

Eine Aufzeichnung des Events "How to raise ambition through carbon offsetting? Lessons learned and post-2020 prospects" sowie die im Vorfeld veröffentlichten Blogbeiträge sind in den untenstehenden Links abrufbar.


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