Klimaschutzszenarien für die Hafenregion Rotterdam

  • Projekt-Nr.150848
  • Laufzeit 04/2016 - 09/2016

Das Wuppertal Institut hat im Auftrag des Hafenbetriebs (Port of Rotterdam Authority) langfristige Klimaschutzszenarien für die Hafenregion Rotterdam entwickelt. Die Hafenregion beheimatet rund 80 % der petrochemischen Industrie der Niederlande und große Stromerzeugungskapazitäten. Die Klimaschutzszenarien zeigen Möglichkeiten auf, wie die Hafenregion bis Mitte des Jahrhunderts ihre Treibhausgasemissionen in Einklang mit den Klimaschutzzielen der EU drastisch senken kann.

Zu diesem Zweck wurden modellbasiert drei verschiedene Klimaschutzszenarien für die Hafenregion entwickelt. Diese unterscheiden sich zum einen in der Annahme über das Ambitionsniveau der Treibhausgasminderungen der EU bis zum Jahr 2050 und zum anderen in der angenommenen strukturellen Entwicklung des im Hafen ansässigen Industrieclusters. Das angenommene und je nach Szenario variierte Ambitionsniveau beim europäischen Klimaschutz hat dabei Rückwirkungen auf das zukünftige Absatzpotenzial der im Industriecluster vertretenen Unternehmen. Rückwirkungen ergeben sich z. B. in Bezug auf die Nachfrage nach fossilen Kraftstoffen im Verkehrssektor oder nach Strom aus Kohlekraftwerken. Einen Schwerpunkt der Analyse bildeten dabei die Bereiche "Kraftwerke", "Raffinerien" und "chemische Industrie", die gegenwärtig gemeinsam mehr als 90 % der CO2-Emissionen des Hafengebiets verursachen.

Die entwickelten Szenarien wurden in zwei Workshops mit unterschiedlichen Akteuren vor Ort - Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen – diskutiert. Dabei wurden die Szenarien sowie die einzelnen zur Anwendung kommenden Klimaschutzstrategien und -technologien von den Akteuren bezüglich ihrer jeweiligen Realisierbarkeit und Vorteilhaftigkeit eingeordnet. Die Erkenntnisse aus den Workshop-Diskussionen flossen in die anschließende Überarbeitung der Szenarien ein.

Abschließend wurden auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Szenarioerarbeitung Handlungsempfehlungen für den Hafenbetrieb, für die in der Region ansässigen Unternehmen sowie für die Politik abgeleitet. Die Handlungsempfehlungen sollen aufzeigen, welche wesentlichen Maßnahmen kurz- bis mittelfristig getroffen werden können, um eine tiefgreifende Dekarbonisierung der Hafenregion zu ermöglichen.

Die Ergebnisse des Projekts bilden eine zentrale Grundlage für die Entwicklung einer langfristig ausgelegten Dekarbonisierungsstrategie für den Hafen von Rotterdam.

Externe Unterstützung erhielt das Projektteam des Wuppertal Instituts im Projektverlauf durch Dr. Emile Chappin und Dr. Rob Stikkelman von der Technischen Universität Delft.



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