Wandel in derErnährungsbranche

Die Erzeugung, Produktion, Verarbeitung und der Konsum unserer täglichen Ernährung spielt eine maßgebliche Rolle bei der Betrachtung des Ressourcenverbrauchs der Menschen. Beispielsweise werden der europäischen Ernährungsindustrie 28 Prozent der Ressourcenverbräuche und 17 Prozent der Treibhausgasemissionen zugeschrieben.

Die daraus resultierenden Folgen sind unter anderem die Mitwirkung am Klimawandel, am Verlust der Biodiversität und Bodenqualität sowie an der Wasserknappheit. Der Bereich Ernährung stellt somit ein wichtiges Handlungsfeld dar, um eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen.

Gemüse aus biologischem Anbau
Auch in der Nahrungsmittelbranche wird es Zeit umzudenken: Der Verzehr von heimischem Obst und Gemüse aus biologischem Anbau kann helfen, den Ressourcenverbrauch der Menschen zu reduzieren.

Gleichzeitig ist das Handlungsfeld Ernährung für jeden relevant. "Du bist was Du isst" – bei der täglichen Ernährung geht es um Gesundheitserhaltung und Wohlbefinden eines jeden Einzelnen. Wie bei keinem anderen Handlungsfeld trifft hier die persönliche, individuelle Ebene auf die große übergreifende Herausforderung Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch.

Dabei ist das Handlungsfeld der Ernährung ein sehr komplexes Produkt-Dienstleistungssystem in einer sich wandelnden Gesellschaft. Neben den klassischen Produzierenden und den Strukturen des Einzelhandels, steht die Außer-Haus-Gastronomie – also die Systemgastronomie, Schulverpflegung, Betriebsgastronomie oder auch Restaurants – mehr und mehr im Forschungsinteresse. Im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung bietet sich gerade hier ein wichtiges Steuerelement. So nehmen nahezu alle Deutschen jede dritte bis vierte Mahlzeit regelmäßig außer Haus ein – Tendenz steigend.

Strategien für einen nachhaltigen Wandel in der Ernährungsbranche erfordern umfassende Analysen. Einerseits müssen Erzeugungs- und Produktionsprozesse in den einzelnen Gliedern der Wertschöpfungsketten betrachtet werden: beispielsweise durch die Berechnung von Materialströmen mit der Methode des "Corporate Material Footprint" innerhalb des Projekts "Sustainable McDonald's Deutschland". Oder zentrale ökologische und soziale Herausforderungen müssen aufgedeckt werden, die mit der Methode der Hot-Spot-Analyse, wie sie im Projekt "REWE-Navi" eingesetzt wurde.

Andererseits sind die Konsummuster aller sehr entscheidend. So ist und bleibt der Konsum von Fleisch, Fleischerzeugnissen sowie Milch und Milchprodukten – also hochveredelter, tierischer Proteine – ein Problem. Doch auch die vegetarische oder vegane Ernährung kann durchaus Herausforderungen für Umwelt und Gesundheit mit sich bringen.

Das Wuppertal Institut sieht sich als Impulsgeber, wenn es um die Definition von Zielwerten für eine nachhaltige Ernährung geht, die im Gegensatz zur Gesundheitsseite bislang für die Umweltwirkung der täglichen Ernährung noch nicht verbindlich existiert.
Vor dem Hintergrund dieser Diskussion wurde der Nutritional Footprint als Instrument zur Bewertung von einzelnen Mahlzeiten entwickelt. Mit ihm wird es möglich, Gesundheits- und Umweltwirkung gleichzeitig zu erkennen. Diese Methode wird stetig weiterentwickelt.

Kontakt

Katrin Bienge

Tel.: +49 202 2492-191

katrin.bienge@wupperinst.org

Projekte

Hier finden Sie Forschungsaktivitäten zum Wandel in der Ernährungsbranche.

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