Standardisierte Baselines und wie sie zum Clean Development Mechanism beitragen

Standardised Baselines (SB) im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) sollen die Partizipationsmöglichkeiten von Ländern mit niedrigem Entwicklungsstand und anderen unterrepräsentierten Ländern verbessern, indem der Aufwand für die Erstellung von Referenzszenarien und Zusätzlichkeitsprüfung von den einzelnen Projekten auf die sektorale Ebene verlagert wird. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens für das Umweltbundesamt hat das Wuppertal Institut zwei unterschiedliche Ansätze verfolgt, um Erfahrungen mit der Entwicklung von SBs zu sammeln und zur Verbesserung des SB-Regelwerks beizutragen.

Es wurde eine SB für ländliche Elektrifizierung in Äthiopien entwickelt, mit den äthiopischen Behörden abgestimmt und beim UNFCCC-Sekretariat eingereicht. Das Besondere an dieser SB ist, dass sie erstmals das Konzept von "supressed demand", also auf Grund von mangelnder wirtschaftlicher Entwicklung unterdrückter Nachfrage, einbezieht.

Im zweiten Teil des Forschungsvorhabens wurde eine Studie angefertigt, die untersucht, wie sich SBs für komplexe integrierte Produktionsprozesse erstellen lassen. Diese Frage wird am Beispiel des indonesischen Zementsektors bearbeitet.

Das SB-Rahmenwerk gibt keine expliziten Anweisungen, wie komplexe Produktionsprozesse methodisch adäquat erfasst werden können. Das Projektteam entwickelte hierzu drei Szenarien, die sich hinsichtlich des Detailgrads unterscheiden, indem Teilprozesse der Produktion einzeln erfasst und bewertet werden.

Der Endbericht des Projektes "Nutzen von standardisierten Baselines (CDM) für das Erreichen von klimapolitischen Zielen in Entwicklungsländern (suppressed demand)" steht nun zum Download auf der Webseite des Umweltbundesamts zur Verfügung.