Energiewende regional gestalten

Erfolgreiche Konferenz zur Roadmap für das Ruhrgebiet

  • Pressemitteilungen 08.11.2016

Wie kann die Energiewende regional gestaltet werden? Diese Frage diskutierten am 03. November 2016 rund 200 Teilnehmende der gleichnamigen Konferenz im SANAA-Gebäude auf Zeche Zollverein in Essen. Die Veranstaltung stand im Kontext des Forschungsprojekts "Rahmenprogramm zur Umsetzung der Energiewende in den Kommunen des Ruhrgebiets", das die Stiftung Mercator fördert. Seit 2013 beschäftigten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Leitung des Wuppertal Instituts und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) mit diversen Aspekten der Energiewende im Ruhrgebiet. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Sie wurden vorab als Bausteine einer Energiewende-Roadmap zusammengetragen und um konkrete Handlungsempfehlungen für politische Maßnahmen auf regionaler und kommunaler Ebene ergänzt.

Einführende Impulse gaben der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Rolf G. Heinze von der Ruhr-Universität Bochum und der Stadt- und Regionalplaner Prof. Dr. Jörg Knieling von der HafenCity Universität Hamburg. Beide hoben die Bedeutung von sich verändernden Akteurskonstellationen und Geschäftsmodellen für die Energiewende hervor. Prof. Dr. Heinze charakterisierte sie als Chance für die Region, um den Strukturwandel nachhaltig voranzutreiben: "Wir brauchen ein Change-Management in der Region, das unter anderem innovativen Start-ups an der Schnittstelle von Industrie und Energiedienstleistungen Entwicklungsräume verschafft."

Prof. Dr. Knieling unterstrich insbesondere, dass eine erfolgreiche Energiewende Leitbilder zur Orientierung erfordere. Umso wichtiger seien in umfassenden Transformationsprozessen Akteure, die zwischen Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft vermitteln. "Wir dürfen nicht nur die technischen Infrastrukturen in den Blick nehmen, sondern müssen uns auch und vor allem um die mentalen Infrastrukturen kümmern." Pioniere des Wandels aus innovativen Milieus, so Knieling, spielten dabei eine zentrale Rolle.

In sechs Konferenz-Sessions am Vor- und Nachmittag kamen die Teilnehmenden zusammen, um die Energiewende im Ruhrgebiet noch detaillierter zu diskutieren: Welche Technik und Infrastruktur ist erforderlich, wie kann das Zusammenspiel von zentraler und dezentraler Energieerzeugung in der Region funktionieren? Welche sozialen, kulturellen und politischen Aspekte sind zu beachten? So vielfältig die Diskussionen zu diesen Fragen verliefen, so deutlich wurde im Abschlussplenum, wie eng die Energiewende Ruhr mit einem gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess verknüpft ist. Um sie zielgerichtet weiter vorantreiben zu können, bedarf es einer verstärkten Abstimmung zwischen den Kommunen und eines übergreifenden Strategieprozesses. Energiewende, Siedlungsentwicklung und Mobilitätsinfrastrukturen müssen integrativ betrachtet werden. Ohne restriktive Maßnahmen werden grundlegende Veränderungen beim Energieverbrauch und im Mobiltätsverhalten zudem kaum erreichbar sein. Dennoch bietet die Energiewende große Chancen für die Region: Wenn es gelingt, sie positiv aufzuladen, können der Wirtschaftsstandort Ruhr und die einzelnen Stadtquartiere enorm profitieren.

Im nächsten Schritt werden die Konsortialpartner des Forschungsprojekts die vielen konstruktiven Hinweise der Teilnehmenden nutzen, um die "Bausteine einer Energiewende-Roadmap für das Ruhrgebiet" zu finalisieren.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Projekthomepage. Anfang 2017 werden dort auch eine Broschüre und der Endbericht des Projektes veröffentlicht.

Eindrücke der Konferenz sind unter den Hashtags #ewenderuhr sowie #energiewenderuhr auf Twitter nachzulesen.

 

Pressemitteilung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie

VisdP: Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident

Kontakt: Myrto-Christina Athanassiou, Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +49 202 2492-187, Fax: +49 202 2492-108

E-Mail: myrto-christina.athanassiou@wupperinst.org



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