Seit dem Jahr 2000 hat die Solar&Spar Contract GmbH, eine Ausgründung des Wuppertal Instituts, in mehreren Kommunen und Schulen in Nordrhein-Westfalen klimaschonende Sanierungen von Schulgebäuden vorgenommen. Die Projekte in Engelskirchen, Emmerich, Gelsenkirchen und Köln waren in den Jahren 2000 bis 2005 mithilfe eines Bürger-Contracting-Modells umgesetzt worden. In der 42-seitigen Broschüre "Einsparkraftwerk Schule" ziehen Dr. Kurt Berlo und Dieter Seifried, die Mitgesellschafter der Solar&Spar Contract GmbH, jetzt eine vorläufige Bilanz und erläutern wesentliche Erfolgsfaktoren. Kommunen, Schulen und Bürgerinitiativen erhalten zudem praxisnahe Empfehlungen, um ähnliche Projekte zu realisieren. "Diese Broschüre gehört auf den Schreibtisch aller Bürgermeister sowie der Schul- und Bauamtsleiter in Deutschland", so Prof. Dr, Peter Hennicke, Mitglied des Club of Rome und ehemaliger Präsident des Wuppertal Instituts. "Rechnet man den ökologischen und ökonomischen Erfolg der hier vorgestellten vier Beispielschulen auf nur zehn Prozent der 30.000 allgemeinbildenden Schulen hoch, dann könnten ein 500 MW Braunkohle-Kraftwerk und jährlich etwa 4 Mio. Tonnen CO2 durch Bürgerkapital vermieden werden."
Die vier vorgestellten Städte und Schulen waren bislang mit über einer Million Euro am Einsparerfolg der Projekte beteiligt - ohne eigenes Kapital investieren zu müssen Bis zum Jahr 2023, wenn die Vertragslaufzeit des letzten Projekts endet, werden enorme Leistungen erbracht worden sein:
"Energiewende, Klimaschutz, Bürgerbeteiligung und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus, sondern passen ideal zusammen", so das Fazit von Berlo und Seifried. Als wesentlichen Erfolgsfaktor sehen sie das Modell des Bürger-Contracting: Rund 2 Millionen der insgesamt 3,5 Millionen Euro Gesamtinvestitionen sind durch Solar&Spar-Anteilsscheine finanziert worden, nur 1,5 Millionen durch zusätzliche Bankkredite. Die 375 Anteilseigner, die zum größeren Teil aus dem Umfeld der Schulen, zum Teil aus allen Landesteilen Deutschlands stammen, erhalten eine attraktive Kapital-Rendite von über 5 Prozent. "Das zeigt, dass Klimaschutz als Kapitalanlage funktioniert", so Kurt Berlo.
Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, findet in den Solar&Spar-Projekten den transformativen Ansatz des Instituts praktisch bestätigt: Übergänge in eine nachhaltige Gesellschaft seien auch und gerade von unten auf der Mikroebene bei einzelnen baulichen Sanierungsvorhaben gestaltbar. "Mit den Solar&Spar-Projekten", so Schneidewind, "werden ökologische Fragestellungen mit solchen des ökonomischen und gesellschaftlichen Wandels erfolgreich verknüpft".
Die Broschüre steht als PDF-Datei zum Download bereit.
Pressemitteilung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie
VisdP: Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident
Kontakt: Myrto-Christina Athanassiou, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 202 2492-187, Fax: +49 202 2492-108
E-Mail: myrto-christina.athanassiou@wupperinst.org
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