Die Welt als Labor

GAIA-Sonderheft über experimentelle Formate für die transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung

  • News 14.03.2018

Forschungsformate wie Reallabore sind noch relativ jung, gewinnen aber zunehmend an Popularität. In der Community der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung haben sie schon jetzt eine wichtige Debatte angestoßen, ob und wie es auf experimentelle Weise gelingen kann, gesellschaftliche Transformationen in eine nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen. In den Reallaboren reflektieren und gestalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft jeweils vor Ort konkrete sozial-ökologische Veränderungsprozesse. Das GAIA-Sonderheft "Labs in the Real World" widmet sich den wissenschaftlichen und praktischen Fragen zu diesem Format und seiner erforderlichen Forschungsinfrastruktur.

Seit 2015 fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Zuge der Initiative "Wissenschaft für Nachhaltigkeit" 14 Reallabor-Projekte. Dabei sollen sogenannte Lernräume etabliert werden, in denen gewissermaßen mit mikroskopischem Blick unterschiedliche gesellschaftliche Haltungen, Bedürfnisse und Fragestellungen der Beteiligten betrachtet werden. Ziel ist es, für konkrete Transformationsprozesse, von der Stadtteilsanierung bis zur Einführung nachhaltiger Mobilitätsysteme, praktikable und von den Menschen vor Ort akzeptierte Lösungen zu finden.

Die "BaWü-Labs" werden von zwei Forschungsteams begleitet. Beide haben ihre Erfahrungen mit dem Forschungsformat in das Sonderheft der GAIA eingebracht. Das Begleitforschungsteam "ForReal" – bestehend aus Forscherinnen und Forschern des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, der Leuphana Universität Lüneburg und des Wuppertal Instituts – gibt als Gastherausgeber in der GAIA-Sonderausgabe im Editorial einen Einblick in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs um die Reallabore und ähnliche Formate.
Darüber hinaus widmen sich Autorinnen und Autoren von "ForReal" in einem Beitrag der konkreten Umsetzung: Wie kann ein gemeinsames Experimentieren an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft für Transformation gelingen? In einem Vergleich stellen sie mithilfe empirischer Erkenntnisse dar, wie Laboratorien gestaltet werden müssen, damit sie erfolgreich sein können. In einem weiteren Beitrag betrachten Autorinnen und Autoren des Wuppertal Instituts Reallabore als Forschungsinfrastrukturen und werfen einen besonderem Blick auf das Reallabor Wuppertal. Zu den Autorinnen und Autoren des Beitrags "Structure Matters: Real-World Laboratories as a New Type of Large-Scale Reserach Infrastructure" gehören Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, Karoline Augenstein vom Zentrum für Transformationsforschung (TransZent) sowie Dr. Franziska Stelzer und Matthias Wanner vom Wuppertal Institut.

Alle Artikel sind englischsprachig und können als Open-Access-Artikel im nachfolgenden Link heruntergeladen werden.


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