Zero Waste: Wiederverwenden statt wegwerfen

Marktsammeltage, Sammelwochen, Pop-up-Store, Ideenwettbewerb und Dachmarke sollen Gebrauchtwaren in Berlin attraktiver machen

  • News 20.09.2018
  • Ort Berlin
Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Anne Müller und Susanne Fischer aus der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut sind während der Markttage der Initiative "Re-Use Berlin" vor Ort. Quelle: Wuppertal Institut

Nach wie vor wandern viele Produkte in den Müll. In Berlin fielen allein 2016 rund 150.000 Tonnen Sperrmüll und Elektrogeräte aus privaten Haushalten an. Dazu gehört eine Unzahl an Dingen, die eigentlich noch brauchbar, reparabel oder eigentlich direkt wiederverwendbar wären. Re-Use Berlin, eine Initiative der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, will dies zusammen mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Stadtgesellschaft ändern. Das Leitbild "Zero Waste" soll die Berliner Abfallwirtschaft in eine moderne und nachhaltige Kreislaufwirtschaft transformieren. Durch Abfallvermeidung lassen sich erhebliche Ressourcen einsparen, was sich auch positiv auf das Klima auswirkt.

Im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung erarbeitete das Wuppertal Institut im vergangenen Jahr die Studie "Untersuchung zur Wiederverwendung in Berlin – Entwicklung eines ReUse-Konzepts zur Stärkung des Leitbilds Zero Waste", die unter anderem einen umfassenden Maßnahmenkatalog enthält, wie Produkte wiederverwendet werden können. Ein Teil dieser Maßnahmen setzt das Wissenschaftlerteam des Wuppertal Instituts jetzt im Zuge des zweiten Projekts "Zero Waste Berlin – Abfallvermeidung durch Wiederverwendung" in Form mehrerer Pilotaktionen in die Praxis um. "Wir sind sehr gespannt, welche der verschiedenen Sammelaktionen am besten von den Berliner Bürgerinnen und Bürgen angenommen werden und welche Möglichkeiten es gibt, diese Sammelform dann mit neuen Strukturen zu verstetigen. Ende September wissen wir schon mehr, dann beginnen wir mit den ersten konkreten Aktionen", sagt Susanne Fischer, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut.

Das Wissenschaftlerteam ist umfangreich in die Realisierung dieser Maßnahmen mit eingebunden. Das Wuppertal Institut plant und koordiniert gemeinsam mit dem Auftraggeber und den Praxispartnern die Aktionen und wertet diese nach der Durchführung aus.

Marktsammeltage und Sammelwochen in Berlin

Die Maßnahmen der Initiative "Re-Use Berlin" sind vielfältig: Zunächst werden verschiedene Pilotaktivitäten zur Sammlung von wiederverwendbaren Waren initiieren. Hierzu gibt es am 20. und 27. September sowie am 4. Oktober 2018 mehrere Marktsammeltage aus dem Ökomarkt am Kollwitzplatz im Prenzlauer Berg. Zusätzlich findet am 11. Oktober an der Akazienstraße in Berlin-Schöneberg ein weiterer Marktsammeltag statt.

Während der Recyclinghof-Sammelwochen zwischen dem 15. Oktober und 17. November 2018 können gut erhaltene Gebrauchtwaren wie gut erhaltene Kleinstmöbel wie Lampen, Stühle, kleine Kommoden sowie Bücher, CDs, DVDs, funktionierende Elektrokleingeräte und Spielsachen zum BSR-Recyclinghof Ruppiner Chaussee 341 in Berlin-Reinickendorf gebracht werden. Diese Gebrauchtwaren werden anschließend an soziale Gebrauchtwareneinrichtungen weitergegeben.

Pop-up-Store mit Gebrauchtwaren

Zur Initiative "Re-Use Berlin" gehört auch ein Pop-up-Store im Circular Economy House (CLCLR) in der Rollbergstraße 26 in Berlin-Neukölln, wobei die auf den Marktsammeltagen gesammelten Waren ab 30. November 2018 günstig und vor allem kreativ angeboten werden. Der Verkauf der Gebrauchtwaren wird in ein umfassendes Rahmenprogramm mit Fokus Wiederverwendung, Upcycling und Zero Waste eingebunden und dient als breit angelegter Test für ein "Gebrauchtwarenhaus der Zukunft".

Ideenwettbewerb und Vernetzung für Wiederverwendung

Zu den verschiedenen Sammel- und Verkaufsaktivitäten im Rahmen von "Re-Use Berlin" startet am 11. Oktober 2018 ein Ideenwettbewerb. Dabei sind persönliche und kreative Ideen für eine verbesserte Wiederverwendung in der Stadt gefragt. Ideen können per E-Mail unter ideenwettbewerb-berlin@wupperinst.org eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 25. November 2018. Die besten drei eingereichten Ideen werden bei einem separaten Event im Pop-up-Store Mitte Dezember bekannt gegeben – zusätzlich winkt eine Prämie.

Zusätzlich zu den Sammel- und Verkaufsaktivitäten sowie den Kreativwettbewerb finden auch mehrere Vernetzungstreffen statt. Dabei sind Berliner ReUse-Einrichtungen eingeladen die gemeinsame Dachmarke "Re-Use Berlin" zu entwickeln.
Das nächste Treffen findet am 9. Oktober zum Thema "Kooperation in der Berliner Re-Use Landschaft: Meilensteine einer gemeinsamen Dachmarke" statt. Die Plätze sind begrenzt, Anmeldungen nimmt Susanne Fischer bis zum 30. September per E-Mail unter susanne.fischer@wupperinst.org entgegen.


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