Wie lässt sich der Personenverkehr eines Unternehmens nachhaltiger gestalten? Welche Maßnahmen eignen sich im Quartier für Unternehmen besonders? Welche Voraussetzungen gibt es? Antworten auf diese Fragen gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler während der Tagung des Projekts BMM HOCH DREI am 9. Mai.
Ob Arbeit, Ausbildung, Dienstreisen oder andere dienstliche Wege: Die aktuelle Studie "Mobilität in Deutschland 2017" des Bundesverkehrsministeriums zeigt, dass rund ein Drittel des Verkehrsaufkommens und 42 Prozent der Personenkilometer – also der Verkehrsaufwand – für den Job zurückgelegt werden. Dafür nutzen rund zwei Drittel das Auto.
Hier setzt das betriebliche Mobilitätsmanagement (BMM) an. Dieses kümmert sich um den dienstlichen Verkehr im Unternehmen, also beispielsweise den Fuhrpark, die Dienstreisen, den Besuchsverkehr und vor allem um die Mobilität der Mitarbeitenden.
Ziel des Projekts "Betriebliches Mobilitätsmanagement im Bergischen Städtedreieck" – kurz BMM HOCH DREI – ist es, den Personenverkehr effizienter, umwelt- und sozialverträglicher sowie nachhaltiger zu beeinflussen. Wie sich das umsetzen lässt, steht im Fokus der Tagung „Betriebliches Mobilitätsmanagement regional ausrollen“, die am 9. Mai in der CityKirche in Wuppertal stattfand.
Das Wuppertal Institut, die Bergische Universität Wuppertal, die Neue Effizienz sowie EcoLibro haben im Projekt BMM HOCH DREI dafür 30 Betriebe und Verwaltungen untersucht, die in sieben verschiedenen Quartierstypen in den drei Städten ansässig sind. Das Besondere des Projekts ist der quartiersbezogene Ansatz.
Synergien schaffen durch Quartiersansatz
Der Grundgedanke beim quartiersbezogenen, betrieblichen Mobilitätsmanagement besteht darin, dass nicht nur einzelne Betriebe Mobilitätskonzepte nutzen, sondern dass sie auch unternehmensübergreifend – also quartiersweit – agieren.
"Je mehr Unternehmen in einem Quartier mitmachen, desto besser lassen sich betriebliche und quartiersbezogene Maßnahmen gemeinsam umsetzen", erklärt Prof. Dr.-Ing. Oscar Reutter, Co-Leiter des Forschungsbereichs Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut.
Schließen sich etwa mehrere Firmen in einem Quartier für ein Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zusammen, können die Mitarbeitenden bis zu 17 Prozent des Normalpreises sparen. "Das unternehmensübergreifende Ticket für den ÖPNV ist in Solingen-Scheuren bereits gestartet", fügt Oscar Reutter hinzu. Im Wuppertaler Stadtteil Ohligsmühle wird dies derzeit ebenfalls eingeführt.
Auch beim Carsharing profitieren gerade kleinere und mittelständische Unternehmen davon, dass sie sich ihren Fuhrpark mit anderen Firmen teilen. Ein weiteres Projektergebnis ist die sogenannte kostenfreie "Mitfahrbank". Studierende und Mitarbeitende können in einer WhatsApp-Gruppe nach einer Mitfahrgelegenheit vom Campus Haspel der Bergischen Universität Wuppertal zum Campus Grifflenberg suchen und solange auf der "Mitfahrbank" Platz nehmen und warten. Die Autofahrenden, die bislang allein fuhren, können ihre Mitfahrmöglichkeit in der Gruppe anbieten. So lässt sich die Pkw-Auslastung deutlich steigern.
Das Wuppertal Institut koordinierte das Verbundvorhaben, welches mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurde.
Pressemitteilung
Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
VisdP: Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident
Kontakt: Luisa Lucas, stellv. Pressesprecherin
Tel.: +49 202 2492-292
Fax: +49 202 2492-108
E-Mail: luisa.lucas@wupperinst.org
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