Das Reallabor als Forschungsprozess und -infrastruktur für nachhaltige Entwicklung

Konzepte, Herausforderungen und Empfehlungen

  • Publikationen 04.12.2019

Die Große Transformation zur Nachhaltigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, für deren Bewältigung auch die Wissenschaft gefordert ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat daher unter anderem die Fördermaßnahme "Nachhaltiges Wirtschaften" (NaWi) ins Leben gerufen, um Wissenschaft und Praxis in ihrer Begegnung dieser Herausforderung zu unterstützen.

Ein neues Format, um diese Wissenschaft-Praxis-Kooperation als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten, ist das sogenannte Reallabor. Dort kommen Akteure aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um gemeinsam Lösungen für ein realweltliches Nachhaltigkeitsproblem zu erarbeiten und auszuprobieren. Ausgehend von der konzeptionellen und empirischen Reallaborforschung des NaWi-Projekts "Wohlstands-Transformation Wuppertal" (WTW) wurden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den NaWi-Projekten WTW, KInChem und WohnMobil sowie die aktuelle wissenschaftliche Literatur zu Reallaboren synthetisiert. Die hieraus entstandene vorliegende Studie bietet den Leserinnen und Lesern einen umfassenden Überblick über den Aufbau und die Umsetzung von Reallaboren.

Zunächst werden bisherige Reallaborverständnisse reflektiert und acht Schlüsselkomponenten von Reallaboren präsentiert. Anschließend wird das Reallabor in seiner Prozess- und seiner Strukturdimension näher beleuchtet. Ein ausführlicher Prozess-Leitfaden zeigt Schritt für Schritt auf, wie ein Reallabor-Prozess gestaltet werden sollte. Auch die teils neuen Rollen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Reallaboren werden analysiert. Schließlich werden die strukturierenden Elemente eines Reallabors vorgestellt und – wie bereits die Prozessschritte und Rollen – auf die drei NaWi-Projekte angewendet.

Die Studie resultiert in einem detaillierten Katalog von Faktoren, die bei dem Aufbau und der Umsetzung von Reallaboren unterstützen und die Qualität von Reallaboren erhöhen möchten. Dazu gehören

  • die Orientierung am Reallabor-Ablaufschema und den strukturierenden Elementen,
  • die Sicherung der Prozess- und Wissensqualität,
  • der Aufbau geeigneter Kommunikations- und Partizipationsstrukturen und  formate,
  • die gezielte Auswahl und Qualifikation des Personals,
  • die frühe Klärung und durchgängige Reflexion der Ziele, Interessen, Verantwortlichkeiten und Rollen und die Vorbeugung von Konflikten,
  • das Management möglicher Ressourcenengpässe im Vorfeld und
  • das Adressieren der reallaborimmanenten Zielkonflikte.

 

Michael Rose, Matthias Wanner, Annaliesa Hilger:

Das Reallabor als Forschungsprozess und -infrastruktur für nachhaltige Entwicklung
Konzepte, Herausforderungen und Empfehlungen

Wuppertal, 2019

(Wuppertal Paper Nr. 196)


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