Jährliches Ressourcenbudget ist erschöpft

Der diesjährige Earth Overshoot Day findet Corona-bedingt drei Wochen später statt

  • News 22.08.2020

In diesem Jahr fällt der Earth Overshoot Day, auch Erdüberlastungstag, Ecological Debt Day oder Welterschöpfungstag genannt, auf den 22. August 2020 – rund drei Wochen später als vergangenes Jahr. Der Tag markiert das Datum, an dem die Weltbevölkerung mit Blick auf ihren Naturverbrauch ökologisch über ihre Verhältnisse lebt.

Dass der Erdüberlastungstag sich auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hat, liegt nicht am nachhaltigen Handeln, sondern an der COVID-19-Pandemie. Dadurch hat sich der ökologische Fußabdruck um 9,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum verringert. Dies liegt vor allem an der Reduzierung der CO2-Emissionen – hauptsächlich herbeigeführt durch einen deutlichen Rückgang der Verbrennung fossiler Brennstoffe.
"Jeder Rückgang der Emissionen ist zunächst einmal positiv für die Umwelt und das Klima. Für die durch die Pandemie ausgelösten Effekte gilt dies aber nur bedingt, sie dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass dringend eine nachhaltige Lösung für effizienten Klimaschutz gefunden werden muss", betont Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, und ergänzt: "Wir müssen die Corona-Krise nutzen, um jetzt die notwendigen strukturellen Veränderungen in Angriff zu nehmen, in klimaverträgliche Technologien und Prozesse zu investieren und die durch die Pandemie ausgelösten vielversprechenden Verhaltensänderungen insbesondere im Verkehrsbereich durch flankierende Maßnahmen zu verstetigen."

Die internationale Forschungsorganisation Global Footprint Network errechnet jährlich den Earth Overshoot Day anhand des ökologischen Fußabdrucks. Er stellt dar, dass die Menschen durch ihre Konsum- und Verhaltensmuster die natürlichen Ressourcen schneller verbrauchen, als sie von der Erde und ihren Ökosystemen regeneriert werden können. Die Forschungsorganisation berechnete außerdem die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die die aktuelle Ressourcensituation der Menschheit abbildet. Dazu bewertete es die Veränderungen der Kohlendioxidemissionen, der Waldernte, der Nahrungsmittelnachfrage sowie weiterer Faktoren, die sich auf die globale Biokapazität oder den ökologischen Fußabdruck auswirken könnten.

Im Rahmen des digitalen European Launch des Earth Overshoot Day erstellte der Club of Rome eine Reihe von Video-Statements. Auch Manfred Fischedick macht in seiner Videobotschaft deutlich: "Dieses Jahr entscheidet sich, ob die Ziele des Pariser Klimaabkommens und damit die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau überhaupt noch eingehalten werden kann."
Daneben beteiligten sich auch Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Gründungspräsident des Wuppertal Instituts, und Prof. Dr. Mojib Latif, Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, mit einem Video-Statement.

Weitere Informationen zum Earth Overshoot Day sowie die Video-Statements sind in den nachfolgenden Links zu finden.


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