Die Perspektive des Gastgeberlandes

Neues Papier untersucht Komplementarität von Kohlenstoffmärkten und Klimafinanzierung

  • News 01.07.2021

Das Pariser Klimaschutzabkommen verlangt von allen Vertragsstaaten die Entwicklung und Kommunikation von sogenanneten Nationally Determined Contributions (NDCs). Die NDCs sind die Beiträge der Länder für den Klimaschutz. Da es sich bei ihnen nicht um verbindliche Klimaschutzziele handelt, erlauben sie den Vertragsstaaten mehr Spielraum bei der Festlegung dieser. Die NDCs stellen insbesondere Entwicklungsländer vor vielfältige Herausforderungen: Sie müssen festlegen, welche Klimaschutzmaßnahmen sie umsetzen möchten und welcher Finanzierungsansatz dafür genutzt werden soll. Carbon Crediting und die Klimafinanzierung sind die beiden wichtigsten externen Finanzierungsansätze.

In einem neu veröffentlichen Carbon Mechanisms Research Paper "Taking the Host Country Perspective" untersuchen Nicolas Kreibich und Victoria Brandemann, beide wissenschaftliche Mitarbeitende im Forschungsbereich Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut, aus der Perspektive eines Gastgeberlandes, welche Faktoren bei der Entscheidung für einen Finanzierungsansatz relevant sind. Das Autorenteam vergleicht dazu die Funktionsweise von Kohlenstoffmärkten und der Klimafinanzierung und stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihnen heraus. Unterschiede bestehen beispielsweise in den Vorgaben zur Verrechnung von Emissionsminderungen, den Bedingungen, die mit der Mittelvergabe einhergehen und den Möglichkeiten, unterschiedliche Akteurstypen für den Klimaschutz zu mobilisieren.

Sie benennen spezifische Eigenschaften von Minderungsoptionen. Die Entscheidung, welcher Finanzierungsansatz für welche Minderungsoption geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem ist es relevant, ob diese Minderungsoption durch das NDC und dessen konditionale bzw. unkonditionale Elemente abgedeckt ist und, ob sich die Minderungen im dem nationalen Emissionsinventar niederschlagen werden. Die Autorin und der Autor kommen zu dem Ergebnis, dass Entwicklungsländer integrierte Finanzierungsstrategien zur Erschließung ihrer Minderungspotenziale entwickeln müssen. So können sie die Komplementaritäten von Kohlenstoffmärkten und Klimafinanzierung zu nutzen. Hierfür ist sowohl eine stärkere nationale Koordination der Abläufe erforderlich als auch eine intensivere Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft.

Das Policy Paper 02/2021 der Carbon Mechanisms Research ist in englischer Sprache im nachfolgenden Link kostenfrei verfügbar.


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