Digitalisierung als Chance für nachhaltige Transformation

Studie im Projekt ShapingDIT: Digitale Lösungen müssen stärker auf die umfassende ökologische Neuorientierung von Wirtschaft und Gesellschaft ausgerichtet werden

  • News 08.09.2021

Seit Beginn der 2020er Jahre steht die Gesellschaft vor besonderen ökologischen Herausforderungen. In den kommenden Jahren müssen daher die Weichen für wirksamen Klimaschutz, zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs oder auch der Erhaltung der Artenvielfalt gestellt werden. Der Zeitplan ist ambitioniert und der Druck hoch: Damit Deutschland das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, erreicht, müssen die Treibhausgas-Emissionen deutlich schneller sinken als bislang. Ebenso muss das Handeln aller eine neue Qualität bekommen: Es werde nicht ausreichen zum Beispiel Industrieprozesse oder Fahrzeuge nur punktuell zu verbessern. Industrielle Wertschöpfung oder Mobilitätsstrukturen müssen grundlegend transformiert und nachhaltig gestaltet werden. In allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft steht ein tiefgreifender ökologischer Systemwandel an.

Hier setzt das Projekt "Digitalisierung gestalten – Transformation zur Nachhaltigkeit ermöglichen" – kurz ShapingDIT – im Auftrag der Huawei Technologies Deutschland GmbH an. Innerhalb des Projekts arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran die besonderen Transformationspotenziale der Digitalisierung zu identifizieren und diskutieren für Deutschland die drei folgenden ausgewählten Handlungsfelder:

  • Digitale Circular Economy – mit Daten zur Ressourceneffizienz
  • Intelligente Mobilität im Umweltverbund – vernetzt, attraktiv und klimaschonend
  • Transparenz für eine nachhaltige Agrar- und Ernährungswende

In ihrer ersten Studie "Digitalisierung gestalten – Transformation zur Nachhaltigkeit ermöglichen" skizzieren die Forschenden die Potenziale der Digitalisierung als eine Erfolgsvoraussetzung für den ökologischen Systemwandel in diesen drei Bereichen. Ihr Ergebnis: Digitale Lösungen tragen dazu bei, gegenwärtige Prozesse und Strukturen zu verbessern (Improve) oder erste Schritte in eine neue Ausrichtung von Geschäftsmodellen oder Rahmenbedingungen zu gehen (Convert). "Die Digitalisierung muss aber auch für einen umfassenden Umbau von Wirtschaft und Wertschöpfung sowie für die ökologische Neuorientierung von Gesellschaft und Lebensstilen wirksam werden – die Aufgabe ist zu transformieren (Transform)", betont Dr.-Ing. Stephan Ramesohl, Co-Leiter des Forschungsbereichs Digitale Transformation am Wuppertal Institut. Gerade diese Wirkungsebene werde entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung sein und müsse stärker in den Fokus der Debatte rücken, ergänzt der Wissenschaftler.
Um dieses Potenzial zu nutzen, ist für die Projektbeteiligten ein intelligenter, kooperativer und kollaborativer Umgang mit Daten (Data Intelligence) Grundvoraussetzung für die Nutzung dieser Potenziale. Gleichzeitig müsse die digitale Transformation selbst – also ihre Technologien, Infrastrukturen und Geschäftsmodelle – ökologisch verträglich gestaltet werden, wie etwa klimaneutrale Rechenzentren oder digitale Endgeräte, die einen reduzierten Ressourcenverbrauch haben.

In der folgenden zweiten Projektphase werden die Forschenden des Wuppertal Instituts zusammen mit Stakeholdern und Expertinnen und Experten aus allen drei Handlungsfeldern die Transformationspotenziale der Digitalisierung vertiefend diskutieren. Dabei arbeiten sie zum Beispiel bislang unberücksichtigte Ansatzpunkte für eine ökologisch sinnvolle Vernetzung und Nutzung von Daten heraus. Auf dieser Grundlage erstellen sie Vorschläge für die notwendige Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen und Anreizsysteme.


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