Lage der Umwelt in der Metropole Ruhr

Am kürzlich erschienen "Umweltbericht Metropole Ruhr 2021" war auch das Wuppertal Institut maßgeblich beteiligt

  • News 08.10.2021

Der Regionalverband Ruhr (RVR) legte nach 2017 zum zweiten Mal seinen "Bericht zur Lage der Umwelt in der Metropole Ruhr" vor. Die aktuelle Analyse, die das Wuppertal Institut erstellte, beschreibt die Umwelt- und Lebenssituation im Ruhrgebiet anhand von 20 ausgewählten Indikatoren. Das Fazit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Es wurde bereits viel erreicht, jedoch nehmen der globale Klimawandel und seine Auswirkungen exponentiell an Tempo zu und betreffen alle Bereiche des menschlichen Lebens. Extreme Trockenperioden, Hitzewellen oder anhaltende Starkregenereignisse mit Überflutungen in bisher nicht gekannten Ausmaßen stellen auch das Ruhrgebiet vor neue und akute Herausforderungen.

Das erfreuliche Fazit des Umweltberichts: Die Luftqualität hat sich verbessert. Ob das von Dauer ist, wird sich nach Ende der Corona-Pandemie zeigen. Die positive Beschäftigungssituation in der Umweltwirtschaft unterstreicht, dass Umweltschutz ein erfolgreicher Wirtschaftsfaktor im Ruhrgebiet ist. Zudem macht der Ausbau der grünen Infrastruktur große Fortschritte. Neben der Bewertung der Umwelt- und Lebenssituation im Ruhrgebiet hat das Wuppertal Institut auch Empfehlungen zusammengestellt, wie sich ein zukünftiger Bericht zur Lage der Nachhaltigkeit in der Metropole Ruhr weiterentwickeln kann, welche Anknüpfungspunkte bereits jetzt zu den Sustainable Development Goals (SDG) bestehen und wie das Thema Umweltgerechtigkeit zukünftig stärker in den Fokus rücken könnte.
Carolin Schäfer-Sparenberg, Senior Researcher im Forschungsbereich Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut, sagt: "Die Notwendigkeit, sich mit dem Thema Umweltgerechtigkeit zu beschäftigen, ist nicht neu, wird aber häufig noch vernachlässigt. Dabei sind die negativen Folgen – wie beispielsweise gesundheitliche Belastungen durch Lärm, Luftschadstoffe oder die Erreichbarkeit von Grünflächen – räumlich ungleich verteilt und die Betroffenheit hängt häufig vom sozialen Status der Menschen ab." Denn: Neben Lärm schneiden auch die Treibhausgas-Emissionen und der Ausbaustand der erneuerbaren Energien unbefriedigend ab. Auch die Verkehrsentwicklung und die zu erwartenden Hitzebelastungen stuft der Umweltbericht als kritisch ein.

Der Umweltbericht weist für die einzelnen Indikatoren klare und positive Handlungsoptionen für die Metropole Ruhr aus und kann so als Richtschnur für die Entwicklung erfolgreicher Maßnahmen dienen. Neben der Bewertung des derzeitigen Zustands wird erstmals auch ein Blick in die Zukunft gewagt und Prognosen abgegeben, ob die jeweiligen Umweltstandards längerfristig gut oder nur mit großen Anstrengungen erreichbar scheinen. "Jetzt kommt es darauf an, dass auch im Ruhrgebiet eine konsequente Verkehrswende entschlossen vorangetrieben wird. Dazu zählen neben qualitativen und quantitativen Verbesserungen im Umweltverbund auch ein Abbau der Privilegien für das Auto. Wichtig ist dabei, dass diese Maßnahmen nicht als Verlust kommuniziert werden, sondern der Gewinn an Lebens- und Aufenthaltsqualität deutlich gemacht wird", ergänzt die Wissenschaftlerin.

Der Umweltbericht Metropole Ruhr 2021 steht im nachfolgenden Link kostenfrei zum Download zur Verfügung.


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