Nachhaltiges Mobilitätssystem für alle

ShapingDIT-Studie liefert acht Thesen für den Weg in die digitalisierte Verkehrswende

  • News 14.12.2021

Der Verkehrssektor verursacht rund 20 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland und ist damit unverzichtbar, um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen. Doch in keinem anderen Sektor liegen Wunsch und Wirklichkeit auf dem Weg zur Klimaneutralität noch so weit auseinander wie im Verkehrssektor. Die Studie "Ein nachhaltiges Mobilitätssystem für alle" zeigt daher neue Wege für den Einstieg in eine klimaschonende und nachhaltige Verkehrswende in Deutschland. Sie entstand im Rahmen des Projekts "ShapingDIT – Digitalisierung gestalten – Transformation zur Nachhaltigkeit ermöglichen" im Auftrag von Huawei Deutschland. Der Bericht liefert Handlungsoptionen für die Umsetzung der Ziele des neuen Koalitionsvertrags zum Ausbau ambitionierter, digitaler Mobilitätslösungen.

"Wirksamer Klimaschutz im Verkehr braucht einen leistungsfähigen Umweltverbund im Zusammenspiel von Fuß- und Radverkehr, öffentlichem Nah- und Fernverkehr zusammen mit innovativen sogenannten Mobility-as-a-Service(MaaS)-Angeboten, bei denen zum Beispiel Sammeltaxis flexibel verfügbar sind. Hier ist die Digitalisierung unverzichtbar", sagt Thorsten Koska, Co-Leiter des Forschungsbereichs Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut und Mitautor der Studie.
Schon heute sorgt die Digitalisierung dafür, dass sich umweltfreundliche Mobilitätsangebote immer besser und intuitiver nutzen lassen. Viele Fahrten mit Bus und Bahn und Sharing-Angeboten können Kund*innen inzwischen schnell und einfach per Klick auf dem Smartphone planen, buchen und bezahlen. Um diese Angebote großflächig auszuweiten, müssen die Daten der verschiedenen Mobilitätsangebote noch stärker gemeinsam genutzt und vernetzt werden. "Die Reise darf nicht länger durch lokale und regionale Tarifgrenzen und uneinheitliche Buchungssysteme erschwert werden. Standards für Datenstrukturen, Datenströme und Datenschnittstellen sind die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Tür-zu-Tür-Mobilität für alle", betont Paul Schneider, Junior Researcher im Forschungsbereich Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut und ebenfalls Mitautor der Studie. Auf diese Weise könne eine attraktive Alternative zum eigenen Auto geschaffen werden, die für Menschen einfach zugänglich ist – ganz gleich, ob in der Stadt oder auf dem Land.

Die Forschenden formulieren acht Thesen, wie sich das Potenzial der Digitalisierung für eine nachhaltige Mobilität nutzen lässt und welche politische Flankierung und Unterstützung dafür erforderlich sind. Entscheidend sei nach Ansicht der Studienautor*innen die finanziellen und regulatorischen Leitplanken so auszugestalten, dass sie einerseits den schnellen Ausbau des digitalisierten Umweltverbunds vorantreiben und andererseits zu einer schrittweisen Eingrenzung des Pkw-Verkehrs führen.


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