Schulen ermitteln ihren CO2-Fußabdruck

Wuppertal Institut hat CO2-Bilanzierungstool entwickelt und an vier Pilotschulen getestet

  • News 25.01.2022

In Deutschland gibt es über 32.000 Schulen mit insgesamt 8,83 Millionen Schüler*innen und über 790.000 Lehrkräften – hinzu kommen Hausmeister*innen und weiteres Personal. An Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, wird dementsprechend auch viel Energie verbraucht und es werden Ressourcen benötigt, die einen Einfluss auf den Klimawandel haben. Wie groß der CO2-Fußabdruck (Carbon Footprint) von Bildungseinrichtungen ist, variiert stark. Das haben Forscher*innen des Wuppertal Instituts innerhalb des Projekts "Schools for Future" mit Unterstützung von Schüler*innen an vier Pilotschulen herausgefunden.

"Wenn es darum geht die Klimaschutzziele zu erreichen, spielen Schulen eine wichtige Rolle, denn hier können junge Menschen lernen, wie sie sich möglichst sparsam verhalten", erklärt Oliver Wagner, Co-Leiter des Forschungsbereichs Energiepolitik am Wuppertal Institut. Er hat gemeinsam mit den beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Lotte Nawothnig und Lena Tholen aus dem Forschungsbereich Energiepolitik vom Wuppertal Institut sowie Sebastian Albert-Seifried vom Büro Ö-quadrat einen Artikel dazu verfasst. In "Making school-based GHG-emissions tangible by student-led carbon footprint assessment program" veranschaulichen die Autor*innen, wie sich mithilfe eines eigens entwickelten CO2-Bilanzierungstools der CO2-Fußabdruck ermitteln und berechnen lässt. 

Die Schüler*innen der Realschule am Giersberg Kirchzarten, der Freien Waldorfschule St. Georgen Freiburg, der Erich-Fried Gesamtschule Wuppertal-Ronsdorf und der Else-Lasker-Schüler Gesamtschule Wuppertal-Elberfeld wurden direkt in den Erhebungsprozess einbezogen, um den CO2-Fußabdruck ihrer Schule herauszufinden. Im Rahmen des Projekts ermittelten Schüler*innen der vier Schulen ihren Carbon Footprint mithilfe des CO2-Bilanzierungstools. Sie erfassten dafür die CO2-Emissionen, die durch Mobilität, Heizung und Stromverbrauch sowie für Mahlzeiten in der Schulkantine und für Verbrauchsmaterialien (Papier) entstehen. Die notwendigen Daten haben sie recheriert und forderten beispielsweise Informationen von der Schulverwaltung an. Um eine Bilanz hinsichtlich der Mobilität zu erstellen, haben sie eine Befragung gemacht, um herauszufinden, welche Verkehrsmittel Schüler*innen, Lehrkräfte und weiteres Personal nutzen. Auch Klassenfahrten, Ausflüge und Schüler*innen-Austausche wurden dabei berücksichtigt. "Die Erkenntnisse aus den Analysen der Schüler*innen tragen nicht nur dazu bei, sie für den Klimaschutz zu sensibilisieren, sondern sie auch zu motivieren, sich klimaschonender zu verhalten", zieht Wagner als positive Bilanz. 

Der Artikel, in dem die Autor*innen die Ergebnisse ihrer Fallstudie festgehalten haben, ist im Journal "Energies" (Volume 14, Issue 24) erschienen und auf dem Publikationsserver des Wuppertal Instituts kostenfrei verfügbar.


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