Den Verkehr auf Klimakurs bringen

Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag von Greenpeace zeigt, warum die Klimaziele der Bundesregierung im Verkehr verfehlt werden

  • News 28.01.2022

Der Autoverkehr verursacht mit fast zwei Dritteln den Großteil der Verkehrsemissionen. Um das im Klimaschutzgesetz für den Verkehrsbereich festgelegte Sektorziel zu erreichen, müssten die Emissionen bis zum Jahr 2030 annähernd halbiert werden. Die Regierungsparteien haben sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die Zahl der in Deutschland zugelassenen vollelektrischen Pkw bis 2030 auf 15 Millionen zu erhöhen. Doch reichen 15 Millionen Elektroautos aus, um das CO2-Ziel dieses Sektors einzuhalten?

Das haben Wissenschaftler des Wuppertal Instituts nun in einer Studie im Auftrag von Greenpeace untersucht. Ihr Ergebnis: Mit dem im Koalitionsvertrag genannten Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 wird das Klimaziel im Verkehr verfehlt, sofern in anderen Bereichen keine zusätzlichen Maßnahmen ergriffen werden – beispielsweise den Verkehr in den ÖPNV zu verlagern. "Um die anteiligen Emissionen des Pkw-Verkehrs von höchstens 52 Millionen Tonnen pro Jahr sicherzustellen, müssten bis 2030 unter Berücksichtigung der heute absehbaren Entwicklungen im Sektor mindestens 20 Millionen E-Autos in Deutschland zugelassen sein", betont Thorsten Koska, Autor der Studie und Co-Leiter des Forschungsbereichs Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut.
Mit lediglich 15 Millionen batterieelektrischen Autos würde der Pkw-Verkehr im Jahr 2030 noch über 64 Millionen Tonnen CO2 verursachen. Die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Maßnahmen zur Antriebswende reichen nach Ansicht der Autoren daher nicht aus, um die angestrebte Klimaschutzwirkung zu erreichen. Zudem werde mit den heutigen Maßnahmen eine Ausweitung auf 15 Millionen E-Fahrzeuge nicht möglich sein – dies gilt noch weniger, um die notwendigen 20 Millionen E-Autos zu realisieren. Demnach seien zusätzliche Maßnahmen notwendig, erklärt Koska: "Zu den wirkungsvollsten Maßnahmen gehören beispielsweise die Einführung einer Neuzulassungssteuer für CO2-intensive Pkw, ein höherer CO2-Preis und eine umfassende Reform der Dienstwagenbesteuerung."

Die neue Bundesregierung hat angekündigt, bis Ende des Jahres ein Klimaschutz-Sofortprogramm zu beschließen. Für den Energiebereich hat Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) bereits konkrete Maßnahmen angekündigt.

Die Kurzstudie "Die Fünf-Millionen-Lücke" ist im nachfolgenden Link zu finden.


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