Im Rahmen der aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozesse gewinnt das Thema Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur zunehmend an Bedeutung. Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, sind Politik, Wissenschaft und Kulturverantwortlichen aufgefordert, hierfür gemeinsam Konzepte und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Doch wie kann künstlerisches Tun den Maßgaben ökologischer sowie sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit entsprechen? Wie können Kultureinrichtungen einen möglichst ressourcenschonenden Betrieb gewährleisten? Welchen Beitrag kann Kunst und Kultur leisten, um die Nachhaltigkeitstransformation gesellschaftlich voran zu bringen? Und welche Mittel sind dafür notwendig? Die Bewältigung der Klimakrise stellt auch Kulturinstitutionen sowie Künstler*innen vor Herausforderungen. Den Fragen dieses wichtigen Gegenwartsthemas haben sich gestern rund 100 Teilnehmer*innen auf Einladung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW) und des Wuppertal Instituts auf PACT Zollverein in Essen im Rahmen der Fachtagung "Kultur und Nachhaltigkeit in Nordrhein-Westfalen" in Vorträgen, Workshops und Podien gewidmet.
"Auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit ist auch das Engagement der Kultureinrichtungen gefragt. Es geht um die Entwicklung eines neuen Verständnisses und eines neuen Leitbildes, welches alle Bereiche einer Institution – und letztlich unsere gesamte Gesellschaft – durchdringt. Kunst und Kultur können bei dieser großen Aufgabe unserer Gegenwart Impulsgeber sein. Klar ist, dass dies kein leichter Weg ist, sondern einer, auf dem auch Widerstände und Hindernisse auftreten werden. Unser Ziel als Landesregierung ist es, bei diesen Prozessen zu unterstützen und die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen", sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
"Nachhaltigkeit ist vor allem eine kulturelle Herausforderung, in der es gilt, alte Muster und Gewohnheiten zu hinterfragen und sich auf Ungewohntes einzulassen. Veränderungen werden durch Kunst und Kultur ganz anders angesprochen als über die Wissenschaft. Insofern ist eine aktive und vielfältige Kunst- und Kulturszene, die sich einbringt, ein wichtiger Motor für Transformationsprozesse", sagte Dr. Carolin Baedeker, stellvertretende Leiterin der Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren am Wuppertal Institut, im Rahmen ihres Grußwortes.
In einem der vier Panel mit dem Titel "Zukunftskunst – Kunst, Kultur und Wissenschaft gestalten Transformation" haben Berthold Schneider, Regisseur und Intendant der Oper Wuppertal, sowie Carolin Baedeker mit rund 35 Teilnehmenden die Frage "Wie können Nachhaltigkeitsforschung und Kultur sich gegenseitig dazu inspirieren, Transformation zu gestalten?" diskutiert. Dabei wagten sie gemeinsam einen Blick ins Jahr 2035 und überlegten, wie Kunst und Kultur 2035 aussehen könnte.
Neben Ministerin Pfeiffer-Poensgen und Carolin Baedeker gehörten zu den Vortragenden der Fachtagung Dr. Sebastian Brünger von der Kulturstiftung des Bundes, der eine Impulsvortrag hielt, und Jacob Sylvester Bilabel, Projektleiter des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, der über den "CO2-Rechner für die Kultur" und das Weiterbildungsangebot "Transformationsmanagerinnen und -manager nachhaltige Kultur" informierte.
Das Kulturministerium stellte im Rahmen der Fachtagung sein Programm zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Kultur "ÖkoKult NRW" vor. Damit leistet das Land Nordrhein-Westfalen einen Beitrag zur Klimaneutralität im Kulturbereich. Das Programm ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes, die neben der ökologischen Nachhaltigkeit auch die Stärkung der wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit fokussiert.
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