UN-Klimakonferenzen auf die Umsetzung konkreter Maßnahmen ausrichten

Wolfgang Obergassel, Lukas Hermwille und neun Ko-Autor*innen veröffentlichen Artikel im Online-Journal WIREs Climate Change

  • News 15.08.2022

Die Kluft zwischen den international vereinbarten Klimazielen und den tatsächlichen Maßnahmen ist groß. Im Artikel "From regime-building to implementation: Harnessing the UN climate conferences to drive climate action", der im Online-Journal WIREs Climate Change erschien, untersuchen Wolfgang Obergassel und Dr. Lukas Hermwille aus dem Forschungsbereich Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut zusammen mit neun weiteren Forschenden, wie die Konferenz der Vertragsstaaten (Conference of the Parties – kurz, COP) der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nation (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC), sich weiterentwickeln könnte, um eine effektivere Klimapolitik zu fördern.

Die Forschenden argumentieren, dass ein stärkerer Fokus auf die einzelne Sektoren, beispielweise Strom, Verkehr, Landwirtschaft, Gebäude und Industrie, die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen – insbesondere um Treibhausgase zu reduzieren – fördern würde. Bislang hat sich der UNFCCC-Prozess weitgehend auf die Erörterung wirtschaftsweiter Emissionsziele konzentriert. Es sind jedoch die einzelnen Wirtschaftssektoren die Handlungsarenen, die für die Reduktion der Treibhausgase relevant sind. Der Artikel betrachtet fünf zentrale Governance-Funktionen internationaler Institutionen, um herauszuarbeiten, wie die COP und die von ihr einberufenen Sitzungen die Mitgliedstaaten dabei unterstützen können das Pariser Abkommens umzusetzen. Laut den Forschenden können sie Folgendes leisten:

  • Leitlinien und Signale für langfristige Visionen und Ziele definieren. Hierzu zählen die Ziele des Pariser Abkommens oder spezifische sektorale Ziele und Vorgaben oder Initiativen, die auf COP-Sitzungen zugesagt werden;
  • Regeln und Standards für das Verhalten der Mitglieder der Institutionen vereinbaren;
  • Transparenz und Rechenschaftspflicht fördern, um Probleme im Zusammenhang mit der Einhaltung vereinbarter Ziele, Regeln und Standards zu erkennen und zu lösen;
  • Die Bereitstellung von finanzieller, technologischer und kapazitätsbildender Unterstützung koordinieren, um die Mitglieder der Institution und die einschlägigen sektoralen Akteur*innen in die Lage zu versetzen, ihre erklärten Absichten – also beispielsweise die definierten Klimaziele – zu verwirklichen;
  • Wissen und Lernen fördern, um die Entwicklung und Verbreitung von Lösungen für die Probleme in den einzelnen Sektoren zu fördern.

"Die COP ist ein Mega-Event der globalen Klimapolitik und sollte genutzt werden, um konkrete Klimaschutzmaßnahmen über alle fünf Governance Funktionen zu fördern. Um dies zu gewährleisten, müssen die verschiedenen nationalen Ministerien und nicht-staatliche sowie subnationale Akteur*innen stärker in den die Prozesse der COP eingebunden werden, als dies bisher der Fall war," erklärt Wolfgang Obergassel.

Der Artikel "From regime-building to implementation: Harnessing the UN climate conferences to drive climate action" steht in der aktuellen "WIREs Climate Change"-Ausgabe in englischer Sprache im nachfolgenden Link kostenfrei zur Verfügung.


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