Bezahlbare Wärme ohne Flüssigerdgas

Neue Studie von E3G zeigt, wie eine aktive Wärmewendepolitik Milliarden sparen und das Klima schützen kann

  • News 20.10.2022

Erdgasimporte sind auf Dauer ein teures Geschäft. Ein geringerer Erdgasverbrauch ist deswegen nicht nur ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität, sondern essentiell, um die steigenden Heizkosten durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu stoppen. Zudem würden die geplanten festen LNG-Terminals nicht benötigt. Das hat eine Studie des Think Tanks E3G in Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut, dem Institute for Energy Economics and Financial Analysis und der Beratungsgesellschaft Neon Neue Energieökonomik herausgefunden.

Laut den Forschenden werden die  gesamtwirtschaftlichen Kosten für den deutschen Erdgasbezug von 2023 bis 2030 jährlich um 15 bis 25 Milliarden. Euro steigen. Der Gebäudesektor bietet hier großes Einsparpotenzial. Bis zum Ende des Jahrzehnts sind 40 Prozent mehr Einsparungen möglich als bisher von der Bundesregierung geplant. Mit ambitionierten Investitionen in den Gebäudesektor könnte noch in diesem Jahrzehnt mehr Gas gespart werden, als die zwei für die Jahre 2027 und 2028 geplanten festen LNG-Terminals voraussichtlich liefern. 

Die Untersuchungen fokussieren sich im ersten Teil darauf, die Kosten der deutschen Erdgasimporte über die aktuelle Krise hinaus zu prognostizieren. Im zweiten Teil skizzieren die Forschenden ein "Zukunftsprogramm nachhaltige Wärme", das es Deutschland noch in diesem Jahrzehnt erlauben soll, große Teile des Erdgasverbrauchs zu vermeiden.
Für Verbraucher*innen erwartet die Studie bis Ende 2030 weiterhin hohe Gaspreise. Die Gasrechnung einer durchschnittlichen Familie, die mit Gas heizt, würde sich demnach von 1370 Euro auf 2620 Euro verdoppeln, und auch für Unternehmen bedeutet der Preisanstieg höhere Kosten. Laut der Forschenden kann die Bundesregierung sowohl Haushalte als auch Unternehmen vor diesen hohen Kosten schützen, indem sie die großen Einsparpotenziale im Gebäudesektor nutzen. "Nicht nur können mit dem 'Zukunftsprogramm nachhaltige Wärme' die CO2-Emissionen im Gebäudesektor bis 2030 um fast zwei Drittel reduziert werden. Die Nutzer*innen der Gebäude sparen ab dann jedes Jahr im Saldo nahezu 10 Milliarden Euro für Heizung und Warmwasser." führt Dr. Stefan Thomas, Leiter der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut, weiter aus. Ziel sollte es demnach langfristig sein, die Energiewende im Gebäudesektor zu beschleunigen, anstatt auf teure Importe zu setzen. 

An der Studie mitgewirkt haben die Forschenden des Wuppertal Instituts: Dr. Stefan Thomas, Florin Vondung, Senior Researcher im Forschungsbereich Energiepolitik, und Dr. Sascha Samadi, Co-Leiter des Forschungsbereichs Sektoren und Technologien, sowie Clemens Schneider, Senior Researcher im Forschungsbereich Sektoren und Technologien.

Weiterführende Informationen sowie die Studie stehen im nachfolgenden Link zur Verfügung.


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