Appell für konkrete sektorale Dekarbonisierungs-Roadmaps

Meinungsartikel zur Hebelwirkung der Globalen Bestandsaufnahme für eine effektive sektorale Klima-Governance

  • News 06.06.2023

Die erste Globale Bestandsaufnahme (Global Stocktake, GST) soll auf der kommenden 28. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (Conference of the Parties, COP28) Ende 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten abgeschlossen werden. Hauptziel des Prozesses ist, die Entwicklung der nächsten Runde der Nationally Determined Contributions (NDCs) der Vertragsparteien des Pariser Klimaabkommens für 2035 zu unterstützen. Darüber hinaus soll der GST Chancen für die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zur Erreichung der Pariser Ziele aufzeigen. Das Projekt NDC ASPECTS liefert Inputs für den GST und die Überarbeitung bestehender sowie die Entwicklung neuer NDCs. In diesem Zusammenhang befassen sich die Forschenden insbesondere mit den Sektoren Gebäude, energieintensive Industrien, Landverkehr sowie Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzung.

Der Meinungsartikel "Leveraging the Global Stocktake for effective sectoral climate governance" der "NDC ASPECTS"-Projektbeteiligten unter der Leitung von Harro van Asselt von der Universität von Ostfinnland ist jetzt in der Zeitschrift PLOS Climate erschienen. Darin schlagen die Autor*innen vor, die GST für die Förderung einer effektiven sektoralen Klima-Governance zu nutzen: In allen Sektoren sollen konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um den Klimawandel zu bekämpfen und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Forschenden am Wuppertal Institut, Wolfgang Obergassel, Co-Leiter des Forschungsbereichs Internationale Klimapolitik, Dr. Lukas Hermwille, Senior Researcher im selben Forschungsbereich, und Dr. Chun Xia Bauer, Senior Researcherin im Forschungsbereich Energiepolitik, haben als Co-Autor*innen am Artikel mitgewirkt.

"Es bestehen erhebliche Unterschiede in der politischen Ökonomie, den Technologien, den Finanzierungsstrukturen, der industriellen Zusammensetzung und der internationalen Verflechtung von sektoralen Systemen. Wenn diese Unterschiede berücksichtigt werden, lässt sich die Zusammenarbeit für die Transformation der Sektoren noch effektiver gestalten", erklärt Obergassel. In dem Artikel skizzieren die Autor*innen, wie der GST aktiv zur Förderung sektoraler internationaler Zusammenarbeit beitragen kann – sowohl im zwischenstaatlichen Prozesses unter der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) als auch außerhalb des UNFCCC-Prozesses.

Den Forschenden zufolge sollten die Vertragsparteien des Pariser Abkommens den GST als Chance nutzen, um den Grundstein für die Entwicklung konkreter sektoraler Dekarbonisierungs-Roadmaps zu legen, die die internationale Zusammenarbeit in den kommenden Jahren leiten können.

Der Artikel "Leveraging the Global Stocktake for effective sectoral climate governance" ist im Open-Access-Journal "PLOS Climate" in englischer Sprache erschienen und kann über den nachfolgenden Link abgerufen werden.


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