Um den Klimawandel entscheidend zu verlangsamen, müssen die Menschen ihren Ressourcenverbrauch deutlich reduzieren. Jedes Jahr liegt dieser deutlich über dem, was die planetaren Grenzen eigentlich hergeben. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen sozialen Gruppen. Astrid Schaffert ist Referentin für sozial gerechte Klimapolitik bei der Caritas und leitet dort auch die Arbeitsgruppe Klimaschutz. Sie erklärt im Podcast: "Die Emissionen sind vor allem von denen sehr hoch, die viel Geld und viel Vermögen haben." Der große Hebel, um die Transformation voranzubringen und die Emission zu senken, sei deshalb bei dieser Gruppe.
Suffizienz beschäftigt sich genau mit dieser Frage: Was ist das richtige Maß? Das bedeutet zum einen eine Reduktion, wo zu viel verbraucht wird, aber auch eine Erhöhung überall dort, wo es noch nicht genug gibt. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Frage nach Wohnraum: Während wohlhabende Menschen auf sehr viel Fläche wohnen und viele Emissionen etwa beim Heizen verbrauchen, drängt sich eine mehrköpfige Familie auf zu wenig Raum. Auf der einen Seite existiert mehr als genug, auf der anderen zu wenig. Dabei hängen Suffizienz und Gerechtigkeit eng miteinander zusammen. Gleiches gilt bei verschiedenen Themen – etwa beim Verkehr, der Energie, dem Konsum und der Kreislaufwirtschaft.
In der aktuellen Episode diskutieren Astrid Schaffert und Lotte Nawothnig über diese Zusammenhänge und gehen der Frage nach, wie die Welt durch Suffizienz gerechter werden kann. Außerdem berichten sie, wie groß die Akzeptanz für ein suffizientes Leben in der Bevölkerung tatsächlich ist und wie es gefördert werden kann. "Nicht der Mensch steht in der Pflicht, weil gerechte Regeln für alle von der Politik geschaffen werden müssen," sagt Lotte Nawothnig, Junior Researcherin im Forschungsbereich Energiepolitik am Wuppertal Institut. Sie setzt sich intensiv mit Suffizienz auseinander und ergänzt: "Dafür braucht es Visionen, die kommuniziert werden, etwa: Was gewinnen wir mit bestimmten Veränderungen, die vielleicht erstmal wie Verzicht wirken?"
Die neue Folge und alle vergangenen Episoden sind kostenfrei auf Apple Podcasts, Spotify, Google Podcasts und Podcast.de sowie über die Website des Wuppertal Instituts zu hören.
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