Wie die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie zum Erfolg werden kann

Die Kreislaufwirtschaft steht in Deutschland noch ziemlich am Anfang: "Wir reden immer mehr darüber und sie kommt so langsam auch im Bewusstsein der Menschen an – aber trotzdem verändert sich an den Kennzahlen und Statistiken, die wir dazu haben, noch viel zu wenig," berichtet Prof. Dr. Henning Wilts, Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut, gleich zu Beginn der neuen Podcastfolge. Sophia von Bonin, Mission Lead Circular Futures beim Unternehmen ProjectTogether, ergänzt, dass das Thema Kreislaufwirtschaft in Deutschland seit den neunziger Jahren vor allem mit der Abfallwirtschaft verbunden sei. Der frühe Beginn sei zwar ein Erfolg gewesen, aber der Fokus auf Aspekte wie Recycling stehe der weiteren Entwicklung heute manchmal im Weg. Sie fordert daher, das Thema bewusst viel umfassender zu betrachten: nicht nur als Aufgabe der Politik und Industrie, sondern auch der gesamten Gesellschaft.

Wilts und von Bonin sprechen von einem Paradigmenwechsel, der zum einen notwendig sei – und zum anderen auch bevorstehe. Im Gespräch machen die beiden deutlich, dass ein breiter Zusammenschluss verschiedener Akteur*innen sowie dedizierte Initiativen nötig sind: Die Transformation zur Kreislaufwirtschaft ginge nicht nur schneller, auch die Umsetzung würde besser funktionieren, wenn Wirtschaft, Zivilgesellschaft und andere Gesellschaftsgruppen aktiv vorangehen würden, statt Forderungen an die Politik zu stellen. Die Mahnung der beiden Expert*innen steht auch im Kontext der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie, die seit einigen Monaten vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in einem breit angelegten Prozess entwickelt wird. Wilts hat diese Entwicklung mit einem Team von Forschenden wissenschaftlich begleitet und erläutert im Podcast seine Einschätzung zum bisherigen und aktuellen Prozess. Gemeinsam diskutieren er und von Bonin, was nötig ist, damit die neue Strategie ein Erfolg werden kann.

Die neue Folge und alle vergangenen Episoden sind kostenfrei auf Spotify, Apple Podcasts und Podcast.de sowie über die Website des Wuppertal Instituts zu hören.