Klimapolitik: Europa führt!

Erfolgreicher Abschluss der Klimaverhaldungen in Bonn

  • Pressemitteilungen 24.07.2001

"Europa hat mit dem erfolgreichen Abschluss der Klimaverhandlungen in Bonn Eigenständigkeit in der Weltpolitik bewiesen", sagte Dr. Hermann E. Ott, Leiter der Abteilung Klimapolitik des Wuppertal Instituts. Am Montag mittag war es nach einer durchverhandelten Nacht gelungen, die für das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls wichtigen Detailregelungen zu verabschieden. Mit standing ovations begrüßten Delegierte und Beobachter das Ergebnis, das vor allem auch der unermüdlichen Arbeit des UN-Klimasekretariats und dem scheidenden Exekutivsekretärs Michael Zammit Cutajar zu verdanken ist.

 

Der Abschluss der Verhandlungen ist ein großer Erfolg, obwohl das Ergebnis in umweltpolitischer Hinsicht nicht völlig befriedigend ist. Zwar ist die anvisierte Minderung der Treibhausgase durch Industriestaaten geringer als ursprünglich im Kyoto-Protokoll angelegt und wird unter Ausnutzung aller Schlupflöcher nur knapp unter dem Ausstoß des Jahres 1990 liegen. Ein erneutes Scheitern der Verhandlung hätte die internationale Klimapolitik jedoch um Jahre zurückgeworfen. Der im Konsens angenommene Beschluss ist zudem tragfähig und kann ausgebaut werden.

 

"Jetzt müssen enorme Anstrengungen unternommen werden, um die Aufnahme von Kohlenstoff z.B. durch forst- und landwirtschaftliche Aktivitäten korrekt zu bilanzieren", fordert Thomas Langrock, Projektleiter in der Abteilung Klimapolitik am Wuppertal Institut. "Ferner müssen, vor allem bei Aufforstungsprojekten in Entwicklungsländern, strenge soziale und ökologische Kriterien angelegt werden", so Langrock weiter.

 

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen ist das im Dezember 1997 angenommene Kyoto-Protokoll ratifikationsfähig. "Jetzt gibt es nur noch eines", formuliert Dr. Ott, "Deutschland und die EU müssen unverzüglich dem Protokoll beitreten. Dann wird auch dem letzten Zweifler deutlich, dass der Klimaschutz als große gesellschaftliche Herausforderung von den Regierungen angegangen wird." Auch die USA würden sich den innovativen und wirtschaftssteigernden Wirkungen effektiver Klimapolitik nicht lange entziehen können. Europa habe mit vorsichtiger Diplomatie eine von den USA unabhängige klimapolitische Allianz geschaffen. Dies gelte es jetzt auszubauen, vor allem auch im Hinblick auf wichtige Staaten unter den Entwicklungsländern.

 

 

Pressemitteilung des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen

ViSdP: Prof. Dr. Peter Hennicke, Präsident

Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Dorle Riechert

Tel. +49 (0)202 2492-180, Fax +49 (0)202 2492-108

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