SOLUTIONSplus: maßgeschneiderte Lösungen für Elektromobilität weltweit

48 Konsortialpartner und über 100 assoziierte Partner verbreiten weltweit innovative E-Mobilität – mit sozialen, ökologischen und ökonomischen Synergien

  • News 20.09.2024

Nach rund viereinhalb Jahren internationaler Forschungs- und Umsetzungsarbeit weist das Projekt SOLUTIONSplus eine beeindruckende Erfolgsbilanz auf: In Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa entwickelten die Projektpartner*innen maßgeschneiderte Lösungen für CO2-arme urbane Mobilität – und förderten durch zahlreiche Synergieeffekte gleichzeitig die soziale, ökologische und ökonomische Entwicklung, etwa in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit, Capacity Building, lokale Geschäftsmodelle oder die Gründung von Start-ups.

Die Grundidee von SOLUTIONSplus ist, innovative Elektromobilität weltweit voranzutreiben. Dazu testeten und demonstrierten die Forschenden die Machbarkeit diverser E-Mobilitätslösungen für den Personen- und Güterverkehr in sehr unterschiedlichen städtischen Umgebungen. Die Bandbreite reicht von erschwinglichen E-Motorrädern für weibliche Taxifahrer in Ruanda über elektrische Transporter und Lastenfahrräder, die einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen städtischen Logistik in Uruguay leisten, bis zu Schnellladelösungen für die wachsende E-Bus-Flotte in Madrid.

Partizipativer Ansatz: Reallabore stellen lokale Eignung sicher, Förderung und Capacity Building unterstützen die Umsetzung

Der partizipative Reallabor-Ansatz stellt sicher, dass die im Projekt erarbeiteten Lösungen passgenau auf die jeweiligen lokalen Gegebenheiten und die Anforderungen der Nutzenden abgestimmt sind. Die Forschenden entwickelten in partizipativen Living Labs, gemeinsam mit den Akteur*innen vor Ort, lokal angepasste Elektrofahrzeuge für den städtischen Personen- und Güterverkehr: von Lastenfahrrädern und E-Motorrädern, über elektrische Autorikschas und Vans bis hin zu E-Bussen – inklusive der passenden Geschäftsmodelle, die ebenfalls in der Praxis getestet wurden, um eine wirtschaftlich erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung sicherzustellen. Und das mit Erfolg: SOLUTIONSplus-Fallstudien wurden bereits in über 20 Replikationsprojekten in weiteren Ländern nachgebildet.

Dabei spielte der SOLUTIONSplus Start-up-Inkubator eine zentrale Rolle: Start-ups aus Afrika, Asien und Lateinamerika erhielten Startkapital, Technologie und Schulungen, um mit lokalen und globalen Industrie- und Wissenspartnern zusammenzuarbeiten.

Wichtige Erfolgsfaktoren waren dabei auch Capacity Building und Wissenstransfer: Mehr als 4.000 lokale Akteur*innen wurden in der Umsetzung und Skalierung von E-Mobilitätslösungen vor Ort und online geschult, darunter Behördenvertreter*innen, Unternehmer*innen und Stadtplaner*innen. Über eine Online-Toolbox erreichte das Projekt rund 12.000 weitere Teilnehmer*innen. An Universitäten wurden regionale Zentren eingerichtet, um künftige Generationen von Entscheidungsträger*innen mit den notwendigen Tools und Kenntnissen auszustatten, um die Elektromobilität in ihren Regionen voranzubringen.

SOLUTIONSplus hatte auch einen bedeutenden Einfluss auf die Politik und die rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und städtischer Ebene, sowie auf Querschnittsthemen wie Fahrzeugregulierung, geschlechtergerechte Elektromobilität oder Elektrifizierung des Paratransits. So unterstützte das Projekt beispielsweise in Kathmandu, Nepal, die Entwicklung nationaler Strategien für die Umrüstung von Fahrzeugen und die Infrastruktur für die Elektromobilität, in Ruanda half es bei der Entwicklung eines E-Bus-Masterplans für die Hauptstadt Kigali.

Prof. Dr. Oliver Lah, Leiter des Forschungsbereichs UN-Habitat Collaborating Center am Wuppertal Institut, resümiert: "SOLUTIONSplus war ein Katalysator für nachhaltigen Wandel und hat den Weg für eine breitere Einführung von E-Mobilitäts-Technologien weltweit geebnet". Das Projekt fördere nicht nur die Entwicklung und Herstellung von Elektrofahrzeugen vor Ort, sondern erziele auch zahlreiche positive Nebeneffekte, wie die Förderung der Geschlechtergleichstellung und die verstärkte Konzentration auf ressourceneffizientere Fahrzeuge, so Lah.

Das Wuppertal Institut spielte bei diesem Projekt eine zentrale Rolle: Die Forschenden übernahmen die regionale Koordination der Reallabore in Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika. Das Institut leistete darüber hinaus einen Beitrag zu zahlreichen weiteren Aktivitäten, darunter Folgenabschätzung, Capacity Building, Demonstrationsinitiativen und Politikberatung.

Replication Guide ermöglicht weitere Verbreitung erfolgreicher Projekte

Mit einem Replication Guide, der das gesammelte Wissen aus viereinhalb Jahren Forschungs- und Umsetzungsarbeit enthält, stellen die Projektbeteiligten die Lehren aus SOLUTIONSplus aktuellen und zukünftigen Akteur*innen zur Verfügung, die die Projekterfolge wiederholen wollen. Der Leitfaden enthält Beispiele und Erfahrungen, die auf das Zielpublikum zugeschnitten sind: Er stellt den Bezug zum lokalen Kontext her und umfasst auch die Erkenntnisse zu passenden Geschäftsmodellen, um sicherzustellen, dass die Errungenschaften des Projekts effektiv verbreitet und über den ursprünglichen Rahmen hinaus angewendet werden können. Lokale Akteur*innen haben damit wertvolle Ressourcen und Leitlinien an der Hand, um nachhaltige und innovative Lösungen umzusetzen, die sich im SOLUTIONSplus-Projekts als wirksam erwiesen haben – und so nicht nur die städtische Mobilität zu verbessern, sondern auch die Lebensqualität, die soziale Gerechtigkeit und die wirtschaftliche Situation in ihren jeweiligen Regionen.

SOLUTIONSplus wirkt auch über den offiziellen Projektabschluss hinaus: In mehr als 15 Folgeprojekten auf lokaler, regionaler und globaler Ebene kommen die entwickelten Lösungen aktuell zum Einsatz – und setzen so die transformativen Maßnahmen und die internationale Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, Industrie, Forschungseinrichtungen und Umsetzungspartnern fort. Darüber hinaus wurden die Wissensprodukte von SOLUTIONSplus in die Lehrpläne mehrerer Universitäten integriert. 

Der englischsprachige Replication Guide steht über den folgenden Link kostenfrei zum Download bereit. Auf der SOLUTIONSplus-Website sind darüber hinaus über 100 Publikationen zu diversen Einzelaspekten des Projekts abrufbar.


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