Forschende des Wuppertal Instituts, des Forschungszentrums Jülich, der TU Berlin und der Europa-Universität Flensburg haben untersucht, was die wichtigsten Erklärungen für den Besitz privater Pkw in Deutschland sind – und welche Politikmaßnahmen dazu beitragen könnten, den Umstieg vom eigenen Auto auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu fördern oder das Auto gar ganz abzuschaffen. Dazu haben die Forschenden eine deutschlandweite repräsentative Befragung zu Mobilitätsgewohnheiten und -präferenzen mit rund 3.500 Teilnehmenden durchgeführt und ausgewertet. Auf dieser Basis haben sie eine Reihe von Einflüssen auf den Autobesitz analysiert, darunter soziodemografische und infrastrukturelle Faktoren, von den Befragten angegebene Reaktionen auf politische Maßnahmen sowie ihre Motive für den Autobesitz.
Die Ergebnisse ihrer Analyse präsentieren die Forschenden im Paper "Drivers of car driving: lessons on infrastructure, peer-group, habits and socio-demographics from a survey on car ownership and usage in Germany". Sie kommen darin zu drei zentralen Schlussfogerungen:
"Um den Autobesitz in Deutschland zu reduzieren, braucht es einen Politikmix, bei dem Pull- und Push-Maßnahmen ineinandergreifen," erklärt Johannes Thema, Senior Researcher im Forschungsbereich Energiepolitik am Wuppertal Institut und Hauptautor der Studie, und ergänzt: "Wichtig ist etwa deutlich mehr Finanzierung für den ÖPNV und weniger für die Straße, speziell im ländlichen Raum. Gleichzeitig sollten Push-Maßnahmen umgesetzt werden, wie höhere Kosten für Autobesitz und -nutzung, Kraftstoffe, Straßen und Parkplätze, oder die Umwandlung von Straßen- und Parkflächen in Fuß- und Radwege. Auch Zugangsbeschränkungen für Autos zu den Innenstädten haben das Potenzial, die Reduktion der Autonutzung zu unterstützen."
Das englischsprachige Paper ist im Open Access erschienen und steht über den nachfolgenden Link kostenfrei zum Download bereit.
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