Kasachstan ist einer der weltweit größten Produzenten von Metallen wie Eisen, Stahl, Kupfer, Zink und Aluminium. Das macht die dortige Metallurgie – insbesondere die Eisen- und Stahlindustrie – zu einem der größten Treibhausgasemittenten des Industriesektors. Die Strategie des Landes zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2060 beinhaltet die Umstellung der Stahl- und Aluminiumindustrie auf eine nahezu treibhausgasneutrale Produktion. Vor diesem Hintergrund war das Ziel des Projekts DeKaMe, eine Wissensbasis zu schaffen, auf die sich Entscheidungsträger*innen und Stakeholder stützen können, um technologische Pfade für eine tiefgreifende Dekarbonisierung der Metallindustrie zu definieren und unterstützende politische Instrumente zu entwerfen.
Dafür identifizierten und beschrieben Forschende des Wuppertal Instituts im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) technologische Optionen zur Dekarbonisierung der kasachischen Stahl- und Aluminiumindustrie und fassten deren Vor- und Nachteile zusammen. Um den Behörden ein breites Portfolio an politischen Optionen zur Verfügung zu stellen, ermittelten sie auch politische Instrumente zur Dekarbonisierung der Stahl- und Aluminiumindustrie, einschließlich Best-Practice-Beispielen und internationalen Aktivitäten zu grünen Leitmärkten. Um Daten zu sammeln und die Ergebnisse zu validieren, wurden Interviews mit Interessenvertreter*innen durchgeführt und die Ergebnisse später in einem Webinar vorgestellt.
Für die Stahlindustrie hat das DeKaMe-Projektteam eine Reihe von Vor- und Nachteilen verschiedener Optionen identifiziert, die im Rahmen der weiteren Ausarbeitung der Dekarbonisierungsstrategie des Landes weiter analysiert und diskutiert werden muss. Hierzu zählen etwa:
Die Identifizierung und Diskussion von politischen Instrumenten hat gezeigt, dass internationale Märkte für grüne Metalle und andere nachhaltige Materialien entstehen können, die neue Möglichkeiten für kasachische Unternehmen schaffen, die in klimafreundliche Produktion investieren. Die in der EU und in Deutschland eingesetzten Förder- und De-Risking-Instrumente sind dafür konzipiert, koordinative, ökonomische und risikobezogene Herausforderungen zu adressieren. Sie zielen in der Regel darauf ab, den Teil der Kostenlücke zwischen konventionellen und klimafreundlichen Technologien zu schließen, der noch nicht durch einen CO2-Preis abgedeckt ist. Angesichts des derzeit niedrigen CO2-Preises in Kasachstan wäre ein deutlicher Anstieg notwendig, um den kosteneffizienten Einsatz solcher Förder- und De-Risking-Instrumente zu ermöglichen.
Am Projekt waren Dr. Georg Holtz, Alexander Jülich, José Acosta Fernandez, Süheyb Bilici sowie PD Dr. Peter Viebahn aus dem Forschungsbereich Sektoren und Technologien am Wuppertal Institut beteiligt. Zudem wirkten Katharina Knoop aus dem Forschungsbereich Strukturwandel und Innovation und Dr. Anna Leipprand aus dem Forschungsbereich Transformative Industriepolitik an der Studie mit.
Der Endbericht "Providing a knowledge base for decarbonizing the Kazakh metals industries (DeKaMe)", der im Rahmen des Projekts DeKaMe entstand, steht in englischer Sprache im nachfolgenden Link kostenfrei zum Download zur Verfügung.
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