Mehrweg und Reparatur: Wuppertal wird zum Labor für die Kreislaufwirtschaft

Start des Forschungsvorhabens Smart Circular Wuppertal

  • News 23.05.2025

Eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft ist die zentrale Voraussetzung für ein klima- und umweltfreundlicheres Wuppertal. Daher sollten Rohstoffe und Materialien so oft wie möglich wiederverwendet werden, statt ständig Neues zu verbrauchen. Das schützt nicht nur Klima und Ressourcen, sondern bietet auch neue wirtschaftliche Chancen für das Bergische Land. 

Um die Potenziale der Kreislaufwirtschaft in Wuppertal effektiv zu erschließen, hat sich die Stadt Wuppertal vorgenommen, neue und kreative Wege zu finden, um besser mit Ressourcen umzugehen. Dieses Ziel verfolgt auch das Förderprojekt Smart Circular Wuppertal: Dafür werden neue Organisationsformen, Geschäftsmodelle und regionale Kooperationen entwickelt, die in zwei Pilotvorhaben konkret erprobt werden. Das neue Vorhaben ist eng mit dem bereits laufenden Projekt Smart Waste Tal verknüpft und legt den Schwerpunkt auf das Thema Kreislaufwirtschaft.

Neben dem Wuppertal Institut sind auch das Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), die Neue Effizienz und Aufbruch am Arrenberg weitere Projektpartner. Das Projekt wird bis 2028 durch das Landesförderprogramm "Circular Economy – CircularCities.NRW" des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

Pilotprojekt: MehrwegTal – nachhaltig, regional und verpackungsfrei

Laut des Statistischen Bundesamts liegt Deutschland mit 226,9 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf europaweit auf Platz drei. Konzepte wie Unverpackt-Läden sind attraktive und alltagsnahe Alternativen. Unverpackte Essensangebote in Kantinen oder aus Automaten sind bislang jedoch weitestgehend unbekannt. Doch gerade hier fallen in der Regel große Mengen Verpackungsmüll an: folierte Paletten, Mais in Dosen oder Essen in Aluminiumschalen – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Genau hier setzt das Pilotprojekt MehrwegTal an. Ziel ist, ein nachhaltiges Verpflegungsangebot mit überwiegend regionalen Bio-Gerichten in Mehrwegbehältern für die Außer-Haus-Verpflegung zu etablieren – sowohl in öffentlichen als auch in privaten Einrichtungen. Dafür betrachten die Forschenden die gesamte Wertschöpfungskette: von der Erzeugung und Lieferung der Zutaten bis hin zur Rückgabe und Reinigung der benutzten Behälter. Denn: Recycling ist nur die drittbeste Möglichkeit, mit Abfällen umzugehen. Besser ist, keine oder nur wenig Einwegverpackungen zu nutzen. Die Forschenden des Wuppertal Instituts entwickeln für das Projekt insbesondere die Dateninfrastruktur und führen die Analyse durch. 

Pilotprojekt: WiederGut – reparieren lohnt sich und wird sichtbar

Viele Menschen hören von steigenden CO2-Emissionen, können sich darunter aber nur wenig vorstellen. Denn nicht immer ist das, was kaputt scheint, wirklich nicht mehr zu retten. Kaffeemaschinen, Küchengeräte, Fernseher, Handys oder Computer: Laut des Statistischen Bundesamts landeten in Deutschland im Jahr 2022 knapp 900 Tausend Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte in den Abfallsammelstellen. 

Das Pilotprojekt WiederGut will dafür anhand echter Daten aus dem Quartier Arrenberg zeigen, wie viel CO2 durch das Reparieren von Gegenständen tatsächlich eingespart wird. Geschichten oder interaktive Karten stellen anschaulich dar, wie viele Geräte gerettet wurden oder entsorgt werden mussten und zeigen, wie jede*r im Quartier zum Klimaschutz beitragen kann. Die Reparaturwerkstatt Arrenbergstatt bringt ihre Erfahrungen direkt ins Projekt mit ein.


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