Die Modeindustrie steht in Bezug auf Nachhaltigkeit vor großen Herausforderungen. Fairer Handel und andere alternative Modelle bieten Ansätze für ethischen und ökologischen Wandel, sind aber in der Praxis noch nicht flächendeckend umgesetzt. Im Anfang Mai im Transcript-Verlag erschienenen Buch "Fair Fashion?" werfen Wissenschaftler*innen einen kritischen Blick auf das aktuelle Wirtschaftssystem der Textilbranche und analysieren das Potenzial fairen und nachhaltigen Handelns.
Auch Maike Demandt, Researcherin im Forschungsbereich Zirkuläre Systeme, und Burcu Gözet, Senior Researcherin im Forschungsbereich Zirkuläre Systeme und Co-Leiterin des Berliner Büros des Wuppertal Instituts, waren an dem Buch beteiligt. In ihrem Kapitel beleuchten sie die Rolle von Fair-Trade-Prinzipien und Gerechtigkeit im Kontext der Transformation hin zu einer zirkulären Textilwirtschaft. Sie argumentieren, dass die gegenwärtige Textilindustrie von sozialen und ökologischen Ungleichheiten geprägt ist, die sich besonders in globalen Lieferketten manifestieren. Auch die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft vernachlässige oft soziale und ethische Aspekte.
Ihre Argumentation untermauern die Forscherinnen mit einer Evaluierung politischer Maßnahmen – wie den Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft und die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Textilien – anhand zentraler Fair-Trade und Gerechtigkeitsprinzipien. Gleichzeitig ordnen die Autorinnen die Rolle von Organisationen wie "Fairtrade International" innerhalb der Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft ein, bevor sie in einem Fazit ihre zentralen Erkenntnisse zusammenfassen. Darin resümieren sie, dass eine gerechte und nachhaltige Transformation der Textilindustrie eine umfassende Abstimmung von ökologischer Nachhaltigkeit mit sozialer Gerechtigkeit erfordert. Auf diese Weise würde eine Kreislaufwirtschaft gefördert, die nicht nur die Auswirkungen auf die Umwelt minimiert, sondern auch die soziale Gerechtigkeit und globale Fairness fördert.
Das Buch entstand im Rahmen des Projekts "Fairfaktur", das durch das Institut für angewandte Forschung Berlin (IFAF) finanziert wurde. "Fair Fashion?" ist in englischer Sprache erschienen und kann unter folgendem Link als kartoniertes Buch für 45 Euro oder kostenfrei als PDF erworben werden.
Cookie-Einstellungen
Cookies helfen uns, die Website für Sie ständig zu verbessern. Mit dem Klick auf den Button "Zustimmen" erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Für weitere Informationen über die Nutzung von Cookies oder für die Änderung Ihrer Einstellungen klicken Sie bitte auf Mehr über die Verwendung und Ablehnung von Cookies.