Im Auftrag des Nachhaltigkeitsforums Hamburg (NFH) entwickelten Forschende des Wuppertal Instituts Ansätze, um Suffizienz-Maßnahmen in die zu entwickelnde Nachhaltigkeitsstrategie Hamburgs zu integrieren. In ihrem Konzeptpapier betonen die Autor*innen, dass insbesondere Suffizienz – also das "richtige Maß" hinsichtlich Konsum und Produktion, das für Mensch und Umwelt dauerhaft verträglich und realisierbar ist – eine entscheidende Rolle spielt.
Hamburg/Wuppertal, 24. Juni 2025: Suffizienz zielt auf einen zukunftsfähigen Umgang mit Ressourcen, der sowohl ökologische Grenzen als auch soziale Gerechtigkeit berücksichtigt. Die Forschenden betonen in ihrem Konzeptpapier, dass Suffizienz nicht allein eine individuelle Verantwortung Einzelner darstellt, sondern vor allem strukturelle Veränderungen und politische Rahmenbedingungen erfordert, die allen Akteur*innen in der Stadt ermöglicht, suffizient zu handeln. Dies ist besonders wichtig für benachteiligte Gruppen, die unter strukturellen Ungleichheiten leiden. Hier zielt Suffizienz explizit darauf ab, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
Anja Bierwirth, Leiterin der Abteilung Stadtwandel am Wuppertal Institut, Projektleiterin des "Suffizienz HH"-Projekts und Mitautorin des Konzeptpapiers, sagt: "Mit dem Anspruch, Suffizienz als Bestandteil seiner Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, würde Hamburg ein klares Zeichen setzen. Wenn Menschen sich umweltbewusst und klimaschonend verhalten sollen, brauchen sie dafür die passenden Infrastrukturen, Angebote und Rahmenbedingungen, die ihnen das ermöglichen. Für eine nachhaltige Entwicklung sehen wir Suffizienz deshalb als unverzichtbaren Bestandteil einer Nachhaltigkeitsstrategie für Hamburg an."
Das Konzeptpapier "Suffizienzorientierte Nachhaltigkeitsstrategie für Hamburg – Ziele & Indikatoren einer Suffizienzpolitik" identifiziert exemplarisch vier zentrale Handlungsfelder für Hamburgs Nachhaltigkeit: Gebäude, Energie, Mobilität sowie Kreislaufwirtschaft und Konsum. Es enthält Vorschläge für konkrete Indikatoren, um Hamburgs Fortschritte bei der Erreichung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele zu messen und die sozial gerechte Verteilung von Ressourcen sicherzustellen. Das Papier verweist auf Publikationen des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC) sowie weitere wissenschaftliche Studien, die die Notwendigkeit einer suffizienzorientierten Nachhaltigkeitspolitik unterstreichen.
Basierend auf den Studienergebnissen empfiehlt das Nachhaltigkeitsforum Hamburg eine Neuausrichtung der Hamburger Nachhaltigkeitspolitik, um mithilfe von Suffizienz die Lücken zu schließen, die nicht allein durch Effizienz- und Konsistenz-Maßnahmen überwunden werden können.
"Es ist an der Zeit, dass Hamburg eine Vorreiterrolle einnimmt und eine suffizienzorientierte Politik verfolgt, die sowohl ökologische als auch soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt und strukturelle Rahmenbedingungen für die Transformation schafft", erklärt Sibylle Duncker, Leiterin der Geschäftsstelle des Nachhaltigkeitsforums Hamburg.
Das vollständige Konzeptpapier "Suffizienzorientierte Nachhaltigkeitsstrategie für Hamburg – Ziele & Indikatoren einer Suffizienzpolitik" ist im nachfolgenden Link zu finden.
Gemeinsame Pressemitteilung
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
ViSdP: Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer
Pressekontakt: Luisa Lucas, stellvertretende Pressesprecherin
Tel: +49 202 2492-292
E-Mail: luisa.lucas@wupperinst.org
Wissenschaftliche Ansprechperson:
Anja Bierwirth, Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel am Wuppertal Institut
Tel: +49 202 2492-164
E-Mail: anja.bierwirth@wupperinst.org
Nachhaltigkeitsforum Hamburg
Pressekontakt: Daniel Eckert, Wissenschaftlicher Referent
Tel: +49 40 6461-3151
E-Mail: eckert@nachhaltigkeitsforum.org
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