Herkunft und Zusammensetzung von Lebensmittelverpackungen sicher beurteilen

Projekt COPPA: Plattform für Digitale Produktpässe ermöglicht Rückverfolgbarkeit und sicheren Datentransfer

  • News 26.06.2025

Verpackungen sind allgegenwärtig, doch über ihre Herkunft und Zusammensetzung wissen Verbraucher*innen bislang wenig. Während es auf Lebensmittelverpackungen zahlreiche Informationen über die Inhaltsstoffe des Produkts gibt, fehlen Angaben zu Herkunft und Zusammensetzung der Verpackungen, die beispielsweise ein hochwertiges Recycling ermöglichen könnten. Die Europäische Union fordert in der neuen europäischen Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation, kurz PPWR) sowohl Mindestrezyklat-Anteile in Kunststoffverpackungen als auch eine detaillierte Informationsbereitstellung zur Verpackung.

Das Projekt "Collaborative Open Platform for Packaging Transparency" – kurz COPPA – setzt genau hier an: Es schafft eine digitale Lösung zur Nachverfolgbarkeit von Verpackungsmaterialien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Damit können alle Beteiligten kollaborieren, standardisierte Informationen austauschen und Kreislaufwirtschaft ermöglichen – vom Rohstoff über die Verarbeitung bis zum Verkauf.

Vom QR-Code zur Plattform für Verpackungen

Die Umsetzung des digitalen Produktpasses geschieht mittels einer offenen Circular Collaboration Plattform, um firmenübergreifende Datentransfers zu ermöglichen. Der gesamte „Lebenslauf“ eines Produkts wird Schritt für Schritt mithilfe standardisierter und genormter Daten in der Plattform erfasst und kann über einen QR-Code abgerufen und weitergegeben werden. Dadurch kann zum Beispiel im Falle einer Trinkflasche das Grundmaterial, sowohl von Deckel wie auch Flaschenkörper sowie der jeweils verwendeten Farbe, dem Verarbeitungsverfahren und vielem mehr einfach und konsequent nachverfolgt werden.
Das Besondere: Neben einer Darstellung der Material-Zusammensetzung der Verpackung und der Materialherkunft können Nutzende auch den kompletten CO2-Fußabdruck mittels Digitalem Produktpass (DPP) erfassen und weitergeben. Dank eines sogenannten SSI-basierten (Self-Sovereign Identity) Vertrauenssystems lassen sich auf der COPPA-Plattform außerdem Daten digital signieren und verifizieren, wodurch Sicherheit wie Transparenz gewährleistet werden.

COPPA stellt Plattform vor

COPPA finalisierte die Ergebnisse im Rahmen des Abschlusstreffens Mitte Juni 2025 und stellt diese am 8. Juli 2025 in einer Online-Veranstaltung der Öffentlichkeit vor. Das Projekt-Konsortium demonstriert, wie eine sichere und nachvollziehbare Datenweitergabe zwischen Unternehmen ermöglicht und damit Material und Produktherkunft erfasst und der CO₂-Fußabdruck berechnet wird. In einem begleitenden Workshop wird darüber hinaus etwa ein Self-Check-Tool vorgestellt, bei dem vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre Digitale Readiness testen können und Empfehlungen erhalten, was sie intern umsetzen müssen, um an der Plattform COPPA teilnehmen zu können. Die Workshop-Teilnehmenden erhalten überdies Input zur Veränderung von Geschäftsmodellen durch die Nutzung der Plattform und digitaler Produktpässe.

Das vom Kunststoff-Zentrum SKZ geleitete Projekt wird vom 15. Juli 2022 bis 14. Juli 2025 durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Zum Projekt-Konsortium gehören neben dem SKZ auch das Wuppertal Institut, das FiR e.V., die Infosim Gruppe, GS1 Germany sowie die European EPC Competence Center GmbH und Reifenhäuser Gruppe.


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