Digitalisierung macht das Energiesystem smart

Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien

  • News 19.10.2018

Unter dem Motto "Die Energiewende – smart und digital" präsentierte die Tagung am 17. und 18. Oktober 2018 im Umweltforum Berlin die aktuellen Forschungsergebnisse zur Digitalisierung im Energiesektor. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Mitgliedsinstitute präsentierten in Fachvorträgen, wie die Informations- und Kommunikationstechnologien die Umgestaltung des Energiesystems unterstützen können, um die Ziele Ökologie, Ökonomie und soziale Nachhaltigkeit gleichgewichtig umzusetzen.

Die Einhaltung der Klimaziele verlangt eine nahezu hundertprozentige Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen und damit eine Umstrukturierung des gesamten Energiesystems. Da die zukünftig wichtigsten Energiequellen Sonne und Wind weitgehend dezentral und fluktuierend sind, erfordert der wirtschaftliche und sichere Betrieb eines nachhaltigen Energiesystems den verstärkten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik. Die Digitalisierung ermöglicht die informationstechnische Erschließung des gesamten Energiesystems. Dadurch können sehr große Datenmengen erhoben und verarbeitet werden. Beispielsweise erfordert die wetterbedingte Energiebereitstellung an vielen verteilten Orten immer bessere Kenntnis der aktuellen lokalen Gegebenheiten von Wind und Sonne. Verbesserte Sensorik, Big Data und künstliche Intelligenz machen dieses Energieangebot noch genauer vorhersagbar.  Im Sinne der notwendigen Sektorenkopplung kann Informations- und Kommunikationstechnik Brücken zwischen den bislang weitgehend unabhängig agierenden Sektoren Strom, Wärme und Mobilität bilden, um das Gesamtsystem effizienter zu gestalten.

Forschung und Politik haben die Bedeutung der Digitalisierung erkannt

Die beiden wissenschaftlichen Tagungsleiter, Kurt Rohrig vom Kasseler Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik und Carsten Agert vom DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme in Oldenburg betonen die neuen Chancen, die Digitalisierung bietet. Rohrig erklärt: "Zusammen mit leistungsstarken Simulationstools und auf künstlicher Intelligenz basierenden Steuerungen leistet Big Data entscheidende Beiträge für den automatisierten, effizienten und sicheren Betrieb." Agert ergänzt: "Deshalb begrüßt der FVEE, dass die Erforschung der Digitalisierung im Sinne einer sicheren und umweltverträglichen Energieversorgung einen hohen Stellenwert im neuen Energieforschungsprogramm der Bundesregierung bekommen hat."
Für eine erfolgreiche Energiewende fordert der FVEE über die deutlich beschleunigte Installation von erneuerbaren Energien hinaus auch neue regulatorische Bedingungen, damit Firmen innovative digitalisierte Geschäftsmodelle im Energiesektor realisieren können. Agert: "Regulatorische und ökonomische Aspekte gewinnen in der FVEE-Forschung zur Energiewende zunehmend an Relevanz. Deshalb wünschen wir uns hierfür eine passende Forschungsförderung durch die Bundesregierung."

Das Wuppertal Institut ist seit 2012 Mitglied des FVEE. Weiterführende Informationen sind auf der FVEE-Website zu finden.


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