Seit fünf Jahren werden Reallabore immer populärer. Das Wuppertal Institut prägte den Weg des Forschungsformats entscheidend mit. Welche Perspektiven eröffnen Reallabore für die künftige Forschung? Antworten darauf geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Wuppertal Instituts im neuen In Brief.
"Reallabore sind ein wichtiger Ansatz zur Förderung einer reflexiven Wissensgesellschaft, die Innovation, Partizipation und gesellschaftlichen Machtausgleich integriert. Die Idee des Reallabors knüpft an die experimentelle Wende in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an. Es bestehen enge Verbindungen zu Konzepten der Feld- und Aktionsforschung", sagt Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts. Reallabore sind Experimentierräume, in denen das Entwickeln, Erproben und Erforschen nachhaltiger, zukunftsfähiger Lösungen im Fokus steht. Forschende und Praxisakteure wie beispielsweise die Zivilgesellschaft ziehen dabei an einem Strang. Sie nehmen mit verschiedenen Kompetenzen unterschiedliche Rollen ein, arbeiten aber auf Augenhöhe zusammen. Das eröffnet einen neuen Blick und schafft einen ganzheitlichen Ansatz. Teilnehmende können gewohnte Denkmuster über Bord werfen, partizipativ und kooperativ Transformationsprozesse anstoßen und wissenschaftliche wie gesellschaftliche Lernprozesse verstetigen. Reallabore übertragen so den naturwissenschaftlichen Labor-Begriff in die Analyse gesellschaftlicher und politischer Prozesse.
Das Wuppertal Institut hat das Reallabore-Format maßgeblich mitgestaltet und geprägt. Dies zeigt unter anderem die gemeinsame Gründung des Netzwerks „Reallabore der Nachhaltigkeit“ des Karlsruher Instituts für Technologie, des Wuppertal Instituts, der Leuphana Universität Lüneburg und des Ecological Reserach Network (Ecornet). Das Netzwerk versteht sich als Plattform über und für Reallabore, die im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung forschen und handeln – und lädt zum Mitmachen ein.
Perspektiven für die zukünftige Forschung
Im neuen In Brief "Reallabore – Perspektiven für ein Forschungsformat im Aufwind" blickt das Autorenteam auf die künftige Forschung in Reallaboren und stellt drei Themen in den Fokus:
Für die Transformationsforschung des Wuppertal Instituts ist die Arbeit in Reallaboren deswegen so bedeutsam, weil mit ihr Veränderungsprozesse in allen vier Dimensionen der sogenannten Zukunftskunst, also der transformativen Zukunftsgestaltung, angestoßen und untersucht werden können – ganz gleich, ob technologische, ökonomische, institutionelle sowie kulturelle Veränderungsprozesse.
Pressemitteilung
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
VisdP: Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident
Kontakt: Christin Hasken, Leitung Kommunikation
Tel.: +49 202 2492-187
Fax: +49 202 2492-108
E-Mail: christin.hasken@wupperinst.org
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