Natürliche Ressourcen nachhaltig nutzen und schützen

Wuppertal Institut evaluierte das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm

  • News 26.06.2019

Deutschland gilt als wegweisend bei der Entwicklung einer nationalen Agenda für Ressourceneffizienz. Mit der Veröffentlichung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess), dem "Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen" in 2012 sowie seiner Fortschreibung im Jahr 2016 hat die Bundesregierung einen Meilenstein für die weitere Entwicklung in diesem Bereich gesetzt.
Im Jahr 2020 wird das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm zum zweiten Mal fortgeschrieben. Daher beauftragte das Umweltbundesamt das Wuppertal Institut mit dem Projekt "EvaProgRess – Evaluation des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms ProgRess". Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler evaluierten die Umsetzungsmechanismen des Programms und untersuchten die Wirkungen der Politikprozesse. Um herauszufinden, welche Stärken und Schwächen das Programm hat, befragten sie 200 Ressourceneffizienzakteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft in einer Online-Erhebung. Zusätzlich zeigt das Forscherteam Handlungsoptionen für die Zielgruppenorientierung, eine bessere Akteurseinbindung sowie eine institutionelle und strategische Weiterentwicklung des Programms und seiner Prozesse auf.

Die Studie bewertet das Ressourceneffizienzprogramm in Bezug auf seine Wirkrichtung allgemein als positiv. In den vergangenen Jahren etablierten sich institutionelle Formate und Vernetzungen – wie etwa das Netzwerk Ressourceneffizienz, die Nationale Plattform Ressourceneffizienz, das Netzwerk Ressourcenschonung sowie die Bürgerdialoge. Diese schätzen die Stakeholder aus Wirtschaft, Bundes- und Landesbehörden, Umweltverbänden, Effizienz- und Technologieberatung und der Zivilgesellschaft sehr. Aus diesem Grund soll das Programm entsprechend fortgeführt werden.
Allerdings werden die konkreten Ressourceneffizienzwirkungen bislang als unzureichend bewertet. Die Forschenden empfehlen daher, die momentan mehr als 120 Einzelaktivitäten zu bündeln oder zu fokussieren, konkrete Zielvorgaben sowie verbindliche und fiskalische Instrumente zu entwickeln, eine öffentlichkeits- und medienwirksame Kommunikation sowie eine bessere Mittelausstattung für alle Handlungsbereiche vorzunehmen. Sie schlagen außerdem vor die Zukunftsthemen "Kreislaufwirtschaft" und "Digitalisierung" zu berücksichtigen sowie Beratungs- und Förderprogramme zur Steigerung der Ressourceneffizienz (erneut) einzuführen sowie Kommunen und Akteure aus Schulen beziehungsweise Aus- und Weiterbildung besser einzubinden.

Bettina Bahn-Walkowiak, Projektleiterin in der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut, die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Carina Koop und Jana Nicolas aus der selben Abteilung sowie Dr. Henning Wilts, Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft, führten das Projekt mit Unterstützung der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Jennifer Schinkel und der wissenschaftlichen Hilfskraft Gunda Azak aus der Abteilung Kreislaufwirtschaft durch.

Der Teilbericht "Evaluation des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms ProgRess“ steht im nachfolgenden Link auf dem Publikationsserver des Wuppertal Instituts kostenfrei zum Download zur Verfügung.


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