Erste CO2-Tracking-App in Vorbereitung

Das Start-up worldwatchers entwickelt mit dem Wuppertal Institut eine Handy-Anwendung, die den persönlichen CO2-Wert ermittelt

  • News 13.08.2019

Wie können klimabesorgte Verbraucherinnen und Verbraucher heutzutage erkennen, ob sie wirklich ökologisch und nachhaltig leben? Dies soll die neue CO2-Tracking-App von worldwatchers und dem Wuppertal Institut leisten: Sie analysiert den jeweils persönlichen Lebensstil, Rohstoffkonsum oder die CO2-Emissionen. Die Anwendung bietet auch Informationen, die Verbraucherinnen und Verbraucher im Alltag dabei unterstützen, die richtigen Konsumentscheidung von Produkten, Dienstleistungen und Aktivitäten zu treffen. Auf diese Weise wird das persönliche Verhalten geschärft und trainiert entsprechend klima- und ressourcenschonender zu leben.

Seit knapp zwei Jahren unterstützt das Wuppertal Institut worldwatchers bei der Erarbeitung des Berechnungskonzepts und dem Aufbau der Datenbasis. Nun geht das Start-up mit einer ersten Version der CO2-Tracking-App in ein Crowdfunding. Ist das finanzielle erste Ziel von 50.000 Euro erreicht, soll die Tracking-App noch dieses Jahr verfügbar sein.
Der Prototyp der App basiert auf rund 400 generischen Daten zu den sechs Lebensbereichen Wohnen, Ernährung, Mobilität, Urlaub, Freizeit und Konsumprodukte. Die dafür benötigten Daten ermittelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Wuppertal Instituts mit dem finnischen Kooperationspartner D-mat ltd. in den vergangenen zehn Jahren. In der kostenfreien ersten App-Version wird sowohl eine erste Analyse als auch eine konkrete Planung möglich, um den jeweiligen Lifestyle messbar in Richtung der Vorgaben des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zur Erreichung des 1,5-Grad-Klimaziels zu verändern. Global würde das die Treibhausgasemissionen auf 2,5 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person im Jahr 2030 reduzieren. Bei den Pro-Kopf-Emissionen von rund 11 Tonnen in Deutschland (2016), entspräche das einer Reduktion um mehr als 70 Prozent. Zukünftig soll mit der App auch möglich sein, sich an dem Acht-Tonnen-Ziel zur Ressourcenschonung zu orientieren.

Katrin Bienge und Prof. Dr. Christa Liedtke aus der Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren am Wuppertal Institut stehen dem Start-up worldwatchers als Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats beratend und unterstützend zur Seite. Das worldwatchers-Team stellte in einer extrem kurzen Zeit ein erfolgversprechendes Konzept mit Potenzial für nachhaltigere Lebensstile bereit. Katrin Bienge betont: "Wenn die Entwicklung planmäßig vorangeht, kann die CO2-Tracking-App in Verbindung mit der geplanten Datenbank für uns und andere Forschungsinstitutionen eine tolle Ergänzung zu unseren Reallaborforschungen sein."
Das Start-up worldwatchers unterscheidet zwischen der Produkt-Entstehungsphase – also bis das Produkt in den Besitz des Konsumenten übergeht – und der Nutzungsphase. Der Grund: Gerade bei langlebigen, meist ressourcen- und CO2-intensiven Produkten haben Nutzungsdauer, Nutzungsintensität und die Anzahl der Nutzer einen signifikanten Einfluss auf den individuellen Material- und CO2-Footprint. Damit will worldwatchers eine Verhaltensänderung bei den Nutzenden ermöglichen.


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