Ist es verlogen, für den Klimaschutz zu demonstrieren, wenn man zugleich regelmäßig in ein Flugzeug steigt? Ist es scheinheilig, mittags konventionelles Fleisch zu essen und später mehr Tierwohl einzufordern? "Nein", meint Dr. Michael Kopatz, Projektleiter im Forschungsbereich Energiepolitik am Wuppertal Institut, politischer Protest sei wichtiger als privater Konsumverzicht. In seinem neuen Buch "Schluss mit der Ökomoral!" zeigt Kopatz "Wie wir die Welt retten, ohne ständig daran zu denken".
Wie erfolgreich Protest sein kann, zeigt aktuell eindrucksvoll die Fridays-for-Future-Bewegung auf der ganzen Welt. Kopatz überrascht das nicht, er weiß seit langem, dass Protest um ein Vielfaches wirkungsvoller ist als ökologisch korrekter Konsum. "Wir müssen die Strukturen ändern, nicht die Menschen", ist er überzeugt, und fordert die Politik auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und intelligente Standards und Limits zu setzen – damit Öko zur Routine wird und die erhobenen Zeigefinger verschwinden.
Am 7. Oktober 2019 erschien das neue Buch von Kopatz "Schluss mit der Ökomoral! Wie wir die Welt retten, ohne ständig daran zu denken". Dort zeigt der Wissenschaftler mit kurzweiligen Alltagsgeschichten und konkreten Beispielen, wie sich die Strukturen ändern müssen, damit Öko zum Normalfall wird. Er relativiert in seinem Buch mit konkreten Beispielen die Wirkung des guten Vorbilds. Am Beispiel der Gurtpflicht oder dem Rauchverbot – beide lösten seinerzeit Proteststürme aus – erläutert er, warum jede und jeder auf die Politiker einwirken müssen, um die Rahmenbedingungen zu ändern."Es ist Aufgabe der Politik, die Konsumenten von der Last zu befreien, immer die 'richtige' Entscheidung treffen zu müssen. Ökomoralische Vorwürfe machen nur schlechte Stimmung und bewirken gar nichts", bringt es der Wissenschaftler vom Wuppertal Institut auf den Punkt. Für die Leser hat er die Thesen seines Buches zu "Zehn Geboten zur Ökoerlösung" zusammengefasst.
Zehn Gebote zur Ökoerlösung
Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts: "Ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit. Es macht deutlich, dass wir insbesondere in unserer Rolle als Bürger gefordert sind, um die politischen Rahmenbedingungen für mehr Nachhaltigkeit zu verbessern."
Dr. Eckart von Hirschhausen: "Michael Kopatz hat mich begeistert mit der wichtigen Idee: Menschen ändern sich nicht durch Einsicht, sondern durch neue äußere Umstände, wenn die richtige Entscheidung die leichtere wird. Mehr gute Politik – weniger schlechtes Gewissen!"
Informationen zum Autor
Dr. Michael Kopatz ist Projektleiter im Forschungsbereich Energiepolitik in der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut und war maßgeblich an der Erstellung des Standardwerks "Zukunftsfähiges Deutschland" beteiligt und Initiator des Nachhaltigkeits-Konzepts der Ökoroutine. Gegenwärtig beschäftigt er sich mit Konzepten zur systematischen Stärkung der Regional- und Gemeindewohlwirtschaft in Kommunen. Diesen Ansatz nennt er "Wirtschaftsförderung 4.0". Darüber hinaus interessiert den Sozialwissenschaftler, wie sich eine umfassende Lebensstilwende realisieren lässt.
Pressemitteilung
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
VisdP: Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident
Kontakt: Christin Hasken, Leitung Kommunikation
Tel.: +49 202 2492-187
Fax: +49 202 2492-108
E-Mail: christin.hasken@wupperinst.org
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