Urban Gardening erweitert die "Zukunftsküche"

In und vor ehemaligen Gastronomieräumen wird die Stadtgesellschaft aktiv miteinbezogen

  • News 20.08.2021

Seit kurzem ranken Mais, Mangold, Hopfen, Sonnenblumen sowie manch wild gewachsenes Beikraut in selbstgebauten Hochbeeten direkt vor der nun "Erweiterten Zukunftsküche" – einem ehemaligen Ladenlokal neben dem Haupteingang des Wuppertal Instituts am Döppersberg – in die Höhe. Das Urban-Gardening-Setting basiert auf Upcycling: Dafür wurden auf Initiative einiger engagierter Akteure schnell und leicht stapelbare ehemalige Bäcker- und Brotkisten und gespendete Paletten genutzt. Zu ihnen gehört auch Dr. Georg Kobiela, der bis Juni 2021 am Wuppertal Institut tätig war und in den vergangenen Jahren gemeinsam mit weiteren Mitarbeitenden des Instituts die Gartengruppe und den Garten des Wuppertal Institut aufgebaut hat. Felix Buchborn, studentische Hilfskraft im Forschungsbereich Produkt- und Konsumsysteme am Wuppertal Institut, ist ebenfalls in der Gartengruppe aktiv. Anfang dieser Woche transportierten er und Kobiela mit – dem im Netzwerk "Wuppertals Urbane Gärten" aktiven – Michael Felstau das Material und die Pflanzen als Leih- und Pflegegabe zum Ladenlokal. Auch der befreundete Nachbar Hendrik Fley unterstützte die Aktion tatkräftig.

Das Vorhaben "Erweiterte Zukunftsküche" schließt an die bereits umgesetzten Aktivitäten der "Zukunftsküche" an und richtet sich neben der Wissenschaft und Kunst nun verstärkt an die Stadtgesellschaft: Mit dem grünen Vorplatz lädt die Zukunftsküche zu einem aktiven Austausch mit den Menschen ein. Der "erweiterte Kunstbegriff" des Aktionskünstlers Joseph Beuys, der für die Auflösung des gewohnten Verständnisses von Kunst steht, hat inspiriert: So entstand der Titel "Erweiterte Zukunftsküche" für das Urban-Gardening-Projekt. Dieses ist nun Teil eines transformativen Aktionsfeldes zwischen Wissenschaft, Kunst und Stadtgesellschaft, das Impulse aus allen drei Feldern für ein weiteres gegenseitiges Kennenlernen, miteinander Vernetzen und zukunftsweisendes Gestalten nutzen möchte.
Entstanden ist die Idee der "grünen Öffnung hin zur Stadt" während der ersten Phase der Zukunftsküche. Ab September 2020 initiierten der Künstler Daniel Hoernemann und die Künstlerin Uta Atzpodien kreative Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft im ehemaligen Ladenlokal. Wissenschaftlich begleitet wurden sie von den beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Annika Greven und Anne Karrenbrock aus dem Forschungsbereich Innovationslabore am Wuppertal Institut. Hierbei fanden künstlerische Kooperationen mit dem Lichtkünstler Gregor Eisenmann, der Bildenden Künstlerin Anke Büttner oder dem Choreographen und Kostümbildner Mark Sieczkarek statt.

Gefördert wird das Vorhaben "Erweiterte Zukunftsküche" von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen, der Vereinigung der Freunde des Wuppertal Instituts e. V., Renaissance Immobilien und dem Kulturbüro Wuppertal. Die Immobilienentwicklungsgesellschaft Nachhaltiges Wuppertal mbH & Co. KG stellt die Immobilie zur Verfügung.

Urban Gardening "do it yourself"

Lebensmittelechte und stapelbare Gitterboxen aus Kunststoff – auch Bäckerkisten genannt –, Pflanzkisten, -kübel oder -säcke eignen sich besonders für selbstgezogene Tomaten, Radieschen, Kartoffeln oder einen naturnahen, insektenfreundlichen Garten – aber auch im städtischen Gebiet, wie hier vor der Zukunftsküche. Die Kisten sollten zunächst mit einem Vlies oder mit unbedruckter Wellpappe ausgelegt werden, damit die Erde nicht herausfällt und Wasser ablaufen kann. Werden mehrere Kisten übereinander gestapelt, erleichtert das Gärtnern. Geschlossene Kisten mit einem Ablaufhahn können Regenwasser auffangen, offene Kisten können auch als Wurmkiste genutzt werden. Mit Wurmkompost und Komposttee können die Nutzpflanze gedüngt werden. Mit angebauten Holzbrettern werden nun Sitzmöglichkeiten zum Verweilen direkt vor der Zukunftsküche entstehen.


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