Postwachstum und Raumentwicklung

Denkanstöße für Wissenschaft und Praxis als Positionspapier erschienen

  • News 06.10.2021

"Postwachstumsökonomien" ist ein Sammelbegriff für Konzepte, Initiativen und Wirtschaftsformen, die sich explizit vom vorherrschenden, an materiellem wachstumsorientierten Paradigma abwenden. Insbesondere werden dabei Praktiken und Handlungen in Frage gestellt, die den wirtschaftspolitischen Fokus auf das Bruttoinlandsprodukt und somit als Messgröße gesellschaftlichen Wohlstandes legen.

Welche Relevanz hat diese für die Raumentwicklung und die raumwissenschaftliche Forschung? Die Mitglieder des Arbeitskreises "Postwachstumsökonomien" der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) verfassten ein Positionspapier, das die internationale Postwachstumsdebatte einordnet. Sie machen konkrete Vorschläge zur Postwachstumsorientierung in Planung, Raumforschung und Hochschullehre und unterscheiden dabei zwischen kurzfristig erreichbaren Veränderungen und mittel- bis langfristig auszulegenden Maßnahmen.

Postwachstumsökonomie ist nicht gleichzusetzen mit Rezession oder sinkender Wirtschaftsleistung. Vielmehr vereint dieser Diskurs diverse Positionen, von Degrowth bis Wachstumsunabhängigkeit. Das Wuppertal Institut ist seit seiner Gründung an dieser Forschung beteiligt und hat Begriffe wie Suffizienz eingebracht. Bis dato waren "Green Economy"-Strategien, die vor allem auf Effizienzgewinne durch technologische Innovationen setzen, nicht in der Lage, einen absoluten Rückgang globaler Ressourcenverbräuche zu erreichen. Es geht sowohl darum, die Nachhaltigkeit wachstumsorientierter Entwicklungen zu hinterfragen als auch existierende Gegenentwürfe und alternativen Modelle zu betrachten. 

Im Kontext aktueller Postwachstumsdebatten hat der Arbeitskreis Beobachtungen unter anderem zu den verschiedenen Bereichen Wachstumsgrenzen, Raumverständnis oder alternativen Konzepten angestellt. Zum Arbeitskreis gehört auch Dr. Benjamin Best, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Strukturwandel und Innovation am Wuppertal Institut.

Das Positionspapier steht im nachfolgendem Link kostenfrei zum Download bereit.


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