Der urbane Raum sollte für all seine Bewohner*innen zugänglich, gerecht, nachhaltig und lebenswert gestaltet werden. Diese Idee verfolgt das menschenrechtsbasierte Konzept "Recht auf Stadt", welches der Soziologe Henri Lefebvre formuliert hat. Es richtet sich gegen Ausgrenzung, die oft durch soziale Verdrängungsprozesse, wie sie etwa durch Gentrifizierung oder die Privatisierung des öffentlichen Raums, hervorgerufen wird.
Wie umkämpft der städtische Raum Kapstadts durch den Anbau und Erwerb von Nahrung ist – und warum Gemüseanbau deshalb zu einem politischen Akt wird – zeigt die Untersuchung von Katharina Gröne, Researcherin im Forschungsbereich Innovationslabore am Wuppertal Institut. Die Gemeinschaften – auch Communities of Practice genannt – sind Bestandteile eines alternativen Nahrungsmittel-Netzwerks in Kapstadt. Kulturelle Artefakte, Symbole, Logos und Begriffe sorgen jedoch dafür, dass die soziale Ordnung gestört wird, was letztlich dazu führt, dass der Anbau von Nahrung zum Austragungsort eines Machtkampfes wird.
Gröne hat vor diesem Hintergrund drei Landwirtschaftsprojekte im südafrikanischen Kapstadt untersucht und die kommunikative und mikropolitische Ebene sozialökologischer Praktiken in den Blick genommen. Ihre sozialen und umweltbezogenen Qualitätskriterien hat sie dabei eng verknüpft mit dem "Recht auf Stadt".
Das Buch "Growing Politics" ist in der Reihe "Wuppertaler Schriften zur Forschung für eine nachhaltige Entwicklung" im oekom-Verlag erschienen.
Cookie Settings
Cookies help us to constantly improve the website for you. By clicking on the "Allow cookies" button, you agree to the use of cookies. For further information on the use of cookies or to change your settings, please click on More about the use and rejection of cookies.