Wer in einem der deutschen Wälder wandern geht, bemerkt meist sofort die enormen Schäden: In den letzten fünf Jahren haben Dürren, die sich in deren Folge massiv ausbreitenden Borkenkäfer und andere Klimawandelfolgen den Bäumen massiv zugesetzt. Vor allem die großen Flächen mit Fichten-Monokulturen haben stark gelitten. Der daraus resultierende Verlust zigtausender Bäume stellt nicht nur Waldbesitzende und Forstleute vor ein Problem, sondern die gesamte Gesellschaft. Wälder können viel CO2 speichern, sie helfen uns beim Klimaschutz. Und sie unterstützen uns durch viele weitere Effekte bei der Klimafolgenanpassung. Constanze Schmidt, Wissenschaftliche Referentin Strategische Themenfeldentwicklung Klimaanpassung am Wuppertal Institut, erklärt in der neuen Podcast-Episode, wie nützlich und wichtig gesunde Wälder sind.
Den Ernst der Lage hat längst auch die Politik erkannt. Isabel Mackensen-Geis ist forstpolitische Sprecherin der SPD und Mitglied im Bundestag. Im Gespräch mit Schmidt skizziert sie die entsprechenden Maßnahmen der Bundespolitik. Grundsätzlich folgt sie der Idee, einen bundesweiten gesetzlichen Rahmen zu setzen. Er soll fördern und unterstützen sowie den Bundesländern den Spielraum lassen, auch individuell zu agieren. Denn Wälder seien Sache der Bundesländer, betont sie. Das sei auch deshalb wichtig, weil die spezifischen Anforderungen der Wälder sich sehr nach ihrer Lage und den lokalen Gegebenheiten unterschieden, sodass bundesweit einheitliche Regelungen – etwa in Form einer Vorgabe geeigneter Baumarten – keinen Sinn ergäben.
In der Diskussion wird deutlich, dass es eigentlich eine gesellschaftlich viel breiter geführte Debatte darüber bräuchte, was uns gesunde Wälder wert sind. Denn durch Holzverkauf allein lässt sich Waldbesitz nicht mehr finanzieren – und sind für uns als Gesellschaft die Ökosystemleistungen der Wälder nicht besonders wichtig? Wenn wir alle von gefilterter Luft und Wasser profitieren, warum honorieren wir das gegenüber Waldbesitzenden nicht auch finanziell?
Die Debatte um den Wald wird auf politischer Ebene intensiv geführt. Das drückt sich unter anderem darin aus, wie heftig bereits jetzt über eine Novellierung des Bundeswaldgesetzes gestritten wird – noch bevor es einen Regierungsentwurf dazu gibt. Im Gespräch erläutert Mackensen-Geis auch den Zeitplan für das möglicherweise bald neue Gesetz.
Die neue Folge und alle vergangenen Episoden sind kostenfrei auf Spotify, Apple Podcasts und Podcast.de sowie über die Website des Wuppertal Instituts zu hören.
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