On-Demand-Ridepooling: Wie geteilte Mobilität unseren Verkehr von morgen prägen könnte

Podcast Zukunftswissen.fm: Episode mit Thorsten Möginger und Paul Schneider

  • News 28.01.2025

Das große Sorgenkind des deutschen Klimaschutzes ist der Verkehrssektor: Jahr um Jahr werden die Ziele für Emissionsminderung gerissen – entsprechend dringend braucht es neue Ideen und Initiativen. Die Luftverschmutzung zu reduzieren und Ressourcen zu schonen, verspricht das Konzept des On-Demand-Ridepoolings, eines Angebots der Verkehrsbetriebe des öffentlichen Nahverkehrs. Vereinfacht gesagt ist es eine Mischung aus Taxi und Bus: Die Nutzenden können ihre Fahrt per App buchen, ein Auto holt die Fahrgäste dann an ausgemachten Punkten ab und bringt sie ans Ziel. Im besten Fall teilen sich mehrere Teilnehmende eine Fahrt, ganz oder abschnittsweise – Mobilität auf Abruf.

In der Podcastfolge begegnen sich mit Thorsten Möginger, Bereichsleiter New Mobility bei der Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft, und Paul Schneider, Researcher im Forschungsbereich Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut, auch zwei unterschiedliche Perspektiven auf das Konzept. Möginger berichtet aus der Praxis: Die Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft betreut zehn verschiedene On-Demand-Angebote mit 150 eingesetzten Autos. Mit Erfolg – und inzwischen bereits 2,5 Millionen beförderten Fahrgästen. Paul Schneider bringt den wissenschaftlichen Überblick ein, im vergangenen Jahr hat er in einer Studie verschiedene Konzepte zum On-Demand-Ridepooling in Deutschland untersucht.

Zu Diskussionsbedarf führt im Gespräch der Aspekt der Nachhaltigkeit. Möginger weist auf eine Vielzahl eingesparter Autofahrten hin, mit entsprechend reduzierten Emissionen seiner Kundschaft. Schneider erklärt Nachhaltigkeit zum Ziel von On-Demand-Angeboten, bezweifelt aber den Klimaschutznutzen der aktuellen On-Demand-Modelle. Einig sind sich beide darin, dass On-Demand-Systeme ökologisch und ökonomisch erfolgreicher wären, wenn sie hochskaliert würden. Denn mehr Autos im Betrieb würden zu mehr geteilten Fahrten führen. Für einen weit verbreiteten Einsatz seien aber autonom fahrende Fahrzeugen unerlässlich, personell und finanziell sei es anders nicht möglich. Für Schneider in diesem Kontext besonders wichtig: "Die wichtigste verkehrspolitische Entscheidung, die wir in den nächsten fünf Jahren treffen können, ist, dass autonome Fahrzeuge nur für geteilte Angebote zur Verfügung stehen. Es sollte keine privaten autonomen Fahrzeuge geben."

Die neue Folge und alle vergangenen Episoden sind kostenfrei auf Spotify, Apple Podcasts und Podcast.de sowie über die Website des Wuppertal Instituts zu hören.


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