Im Auftrag der CLG Europe Taskforce für klimaneutrale und zirkuläre Materialien und Produkte gehen das Institute for Sustainability Leadership der Universität Cambridge (CISL) und Wissenschaftler*innen des Wuppertal Instituts der Frage nach, wie ein digitaler Produktpass (Digital Product Passport, DPP) die Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft verbessern kann. Der Hauptaugenmerk liegt auf den möglichen Auswirkungen eines digitalen Produktpasses aus der Perspektive der Industrie und den damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. In ihrer Studie "Digital Product Passport: the ticket to achieving a climate neutral and circular European economy?" gehen sie darauf ein, welche Aspekte notwendig sind, um einen digitalen Produktpass erfolgreich zu implementieren und anzuwenden. Darüber hinaus soll die Studie auch das allgemeine Verständnis dafür verbessern, wie DPPs die aktuelle Klima- und Nachhaltigkeitsdebatte beeinflussen und vorantreiben könnten.
Der Idee des digitalen Produktpasses liegen der European Green Deal und der Circular Economy Action Plan der Europäischen Union zugrunde. Beide definieren den Produktpass als wichtiges Instrument für eine klimafreundliche und ressourcenschonende Wirtschaft. Unter anderem soll der digitale Produktpass Informationen etwa dazu enthalten, woher das Produkt kommt, wie es zusammengesetzt ist, wie es repariert und demontiert werden kann und wie es am Ende der Lebensdauer zu behandeln ist. Schlüsselelement des DPP ist dabei der standardisierte Austausch von Daten, auf die beispielsweise Betreiber*innen, Entsorgungsunternehmen oder öffentliche Stellen zugreifen können.
Im Rahmen der Studie untersuchen die Projektbeteiligten verschiedene politische Regelungen und Initiativen dahingehend, welche Vorgaben bei der Etablierung und Nutzung eines DPP berücksichtigt werden müssen oder inwiefern mit dem DPP vergleichbare Methoden bereits entwickelt wurden. Zu den betrachteten Regelungen zählt unter anderem die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene neue Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte. Bezüglich der Initiativen prüfen sie auch die Ansätze der Global Battery Alliance und des Treibhausgas-Protokolls, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Die Studie liefert darüber hinaus wichtige Erkenntnisse, etwa zu folgenden Fragen: Wie können Anreize für eine freiwillige Datenweitergabe durch Unternehmen für Pilotprojekte geschaffen werden? Wie lässt sich die Datenweitergabe an unterschiedliche Zielgruppen regeln? Und wie können Unternehmen die Vorteile und die potenziellen Risiken von DPPs einschätzen? Auf dieser Grundlage stellt die Studie den aktuellen Stand der Diskussion über den digitalen Produktpass dar und leitet aus diesen Erkenntnissen Handlungsoptionen und -empfehlungen für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger ab.
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